Bürgermeisterin Nadine Backes zeigte sich begeistert bei der Eröffnung des Friedenslabors in St. Ingbert.

Das Friedenslabor – eine Schmiede für junge Demokraten

v.l.n.r.: Bürgermeisterin Nadine Backes, Eva Bacher, Initiatorin des Friedensprojektes, und Jan Durk Tuinier, Sozialpädagoge und Direktor der Stiftung

 v.l.n.r.: Bürgermeisterin Nadine Backes, Eva Bacher, Initiatorin des Friedensprojektes, und Jan Durk Tuinier, Sozialpädagoge und Direktor der Stiftung „Friedenserziehung, der extra zur Eröffnung aus den Niederlanden angereist war (Foto: Giusi Faragone).

Noch bis Ende April macht das Friedenslabor Station vor dem St. Ingberter Rathaus. Zur Eröffnung waren mehr als 30 Interessierte gekommen, die von der Initiatorin Eva Bacher, Lehrerin am Albertus-Magnus-Gymnasium, herzlich begrüßt wurden. „Im Geschichtsunterricht hatte ich gemerkt, dass die Kinder eigentlich zu wenig über die Zusammenhänge einer guten zivilen Gesellschaft wissen. Mein Anliegen ist es, das Bewusstsein der Kinder zu stärken und sie in Richtung Frieden, Freiheit und Demokratie zu schubsen“, erklärt die engagierte Pädagogin in ihrer Begrüßungsrede. Um das Projekt hier in St. Ingbert zu finanzieren, rannte sie bei den Sponsoren offene Türen ein. Sowohl der Rotary-Club, der Lions-Club sowie die Saarpfalz-Garage St. Ingbert erklärten sich spontan bereit, diese tolle Aktion finanziell zu unterstützen. Aber auch ehrenamtliche Helfer wurden gebraucht. Die fand Eva Bacher in den Seniorenlernpaten der Stadt, die regelmäßig Kinder in der Schule betreuen. Sie übernehmen sehr gerne die Betreuung des Friedenstrucks am Morgen, wenn Schulklassen das mobile Labor besuchen.

Aus den Niederlanden war extra Jan Durk Tuinier, Sozialpädagoge und Direktor der Stiftung „Friedenserziehung“, angereist. „In unserem Friedenslabor können Kinder und Jugendliche viel über Frieden, Freiheit und Staatsbürgerschaft lernen. Menschen brauchen einen sicheren Hafen, um Frieden zu entwickeln. Ein Ort, an dem jeder für seine Freiheit und die der anderen Verantwortung trägt“, so die Überzeugung von Jan Durk Tuinier, der die Unterstützung der Menschen in St. Ingbert „ziemlich cool“ fand.

Sowohl Dr. Dirk Bauer, Präsident der Rotarier in St. Ingbert, als auch Lions-Präsident Christian De Schryver unterstrichen in ihren Grußworten die Wichtigkeit dieses einzigartigen Friedensprojektes vor dem Hintergrund unruhiger Kriegszeiten. Am Ende des Tages brauche es engagierte Menschen. Judith Harrer-Haag, die für die Saarpfalz-Garage St. Ingbert anwesend war, verdeutlichte die Wichtigkeit des Friedenstrucks an einer privaten Geschichte. „Letztes Jahr im Oktober besuchte uns ein guter Freund aus Israel. Während seines Aufenthaltes hier in Deutschland brach in seinem Heimatland Krieg aus. Hautnah erlebten wir durch Fotos mit ihm die schrecklichen Ereignisse, und plötzlich war der Krieg bei uns zuhause. Als Mutter von vier Kindern unterstütze ich dieses so wichtige Friedensprojekt in St. Ingbert mit vollem Herzen“, schilderte Judith Harrer-Haag eindrucksvoll ihre Beweggründe.

Reisende, interaktive Ausstellung über Frieden, Freiheit und Staatsbürgerkunde

Das Friedenslabor wurde von der Stiftung „Erziehung zum Frieden“ entwickelt und tourt durch das deutsch-niederländische Grenzgebiet. In der interaktiven Ausstellung im Innenraum geht es um Themen wie Konflikte und Macht, aber auch um Freiheit, gegenseitige Unterstützung und das Schaffen von Frieden im eigenen Lebensumfeld. Es geht auch um Entdecken, Forschen und aus Erfahrungen lernen.

Bürgermeisterin Nadine Backes, Rektorin an der Pestalozzischule in Rohrbach, bedankte sich recht herzlich bei Eva Bacher für das ehrenamtliche Engagement: „Ich kann dieses tolle Projekt nur aus vollem Herzen unterstützen, denn Frieden auf der Welt darf nicht nur ein Wunsch bleiben. Es ist besonders wichtig, gerade junge Menschen immer wieder für Frieden und Freiheit zu begeistern.“

„Es war nix nicht cool“

Auch einige Kinder waren bei der Eröffnung anwesend und durften als erste Besucher mit Kopf, Herz und Hand die verschiedenen Stationen in dem spannenden Truck ausprobieren. „Es war nix nicht cool“, so die begeisternden Worte eines Jungen. Der 9-jährige Clemens brachte es auf den Punkt: „Mir gefällt gut, dass man alles anfassen, drücken oder drehen kann, um die Aufgaben zu lösen. Das ist viel interessanter, als nur von einem Stück Papier abzulesen.“

Am Ende waren sich alle einig, gerne die Rolle als Werbebotschafter für den Friedenslabor-Truck zu übernehmen und im Bekanntenkreis Kinder und Jugendliche zu einem Besuch zu animieren.

Der Friedenslabor-Truck steht noch bis Montag, 29. April 2024, vor dem Rathaus. Der Truck ist für Schulklassen von Montag bis Freitag zwischen 8.30 und 14.30 Uhr geöffnet. Die 1-stündigen Besuchs-Slots können unter https://xoyondo.com/dp/ahr9928v7o1yd61 gebucht werden. Wer das Friedenslabor unangemeldet besuchen möchte, kann gerne montags bis freitags zwischen 14.30 und 18 Uhr und am Wochenende zwischen 11 und 18 Uhr vorbeischauen.

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