Foto: T. Bastuck

Ausstellung „Gefühle“ im St. Ingberter Rathaus – Kita-Kinder, Senioren und Hilfsbedürftige malen ihre Gefühle

Foto: T. Bastuck

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Die Ausstellung „Gefühle“ ist ein Gemeinschaftswerk der Kita St. Hildegard, des Seniorenzentrums St. Barbara und des Tagestreffs „Treff im Gässje“ aus St. Ingbert. In Bildern verarbeiten die sehr unterschiedlichen Menschen dieser Einrichtungen eine große Gemeinsamkeit: ihre Gefühle. Die Ausstellung ist noch bis Freitag, 20. Oktober 2023 im Kuppelsaal des St. Ingberter Rathauses zu sehen.

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Im lichtdurchfluteten Rathaus-Saal hängen und stehen überall teils bunte, einfarbige, komplexe und einfache Bilder. Auf dem Boden kleben die unterschiedlichsten Zitate bekannter Persönlichkeiten zum Thema Gefühle. Darf man darauf rumtrampeln? „Auf keinen Fall, denn Gefühle sind wichtig“, wehrt Sandra Bayer, Leiterin der Kita St. Hildegard und Initiatorin des Projekts ab. Die Idee dazu kam ihr bei einem Seminar zum Thema Suchtprävention. „Wer im jungen Alter lernt, seine Gefühle anzuerkennen und damit umzugehen, verfällt deutlich seltener einer Sucht“, diese Erkenntnis aus dem Seminar habe die engagierte Kita-Leiterin zu dem Projekt inspiriert, wie sie erläutert. So motivierte sie „ihre“ Kita-Kinder, die Bewohner des Seniorenzentrums St. Barbara und die Besucher des Tagestreffs „Treff im Gässje“ dazu, Bilder zu ihren Gefühlen zu malen. Das erstaunliche Ergebnis wird nun in der Ausstellung präsentiert.

Gefühle spielen in allen Generationen eine Rolle

„Eine großartige, generationsübergreifende Arbeit“, lobte Oberbürgermeister Dr. UIli Meyer bei der Ausstellungseröffnung. Sandra Bayer, die zudem das Kinderbuch „Das kleine Herz“ veröffentlicht hat, betonte: „Das Projekt rückt alle Menschen zusammen, die vielleicht am Rand der Gesellschaft stehen. Die Ausstellung ist ein Meilenstein, aber wir haben noch viele weitere Ideen.“ Ihr Dank geht an die Trainerinnen des Freunde-Projekts, die das Seminar geleitet haben, sowie den Rotary Club St. Ingbert, der das Projekt seit einigen Jahren und mindestens bis 2025 mit einer großzügigen Summe unterstützt. „In der Kita wird Lebenskompetenz vermittelt, die nötig ist, damit sich unsere Gesellschaft weiterentwickelt. Deshalb liegt uns dieses Projekt sehr am Herzen“, erklärte Gerhard Robeller vom Rotary Club St. Ingbert.

Die Bilder sind beeindruckend, viele Senioren verarbeiten in ihrem Werken Trauer, Verlust und Vergessen, aber auch Liebe und Glück. Die Bilder der Kinder sind meist expressiver; neben Liebe, Familie, Glück und Freude geht es auch um Wut, Verwirrtheit, Ekel und Überraschung. Gefühle, die wir alle kennen! Auf ein auffällig großes Werk wies Mike White, Leiter des Sozialamtes St. Ingbert hin. Es ist ein Gemeinschaftswerk von Kindern unterschiedlicher Kulturen, die in den Ersteinrichtungen für Geflüchtete zusammenkamen. Ein großformatiges Bild, das neben Zeichnungen, Formen und Farben auch Schriftzüge in unterschiedlichen Sprachen zeigt. Hier zeigt sich: Malen ist eine dankbare Art, seine Gefühle auch ohne Worte auszudrücken.

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