Digitales Zeitungsarchiv: St. Ingbert bewahrt Geschichte für die Zukunft

v.l.n.r.: Stadtarchiv-Mitarbeiter Michael Dahl, Andrea Kihm, Leiterin Abteilung Kultur, und Dr. Heidemarie Ertle, Leiterin Stadtarchiv, präsentieren das Digitale Zeitungsarchiv der Stadt St. Ingbert (Foto: Maria Müller-Lang).

Das St. Ingberter Stadtarchiv hat sich ein Großprojekt auf die Fahnen geschrieben: Die Digitalisierung des „St. Ingberter Anzeiger“, der ältesten Tageszeitung der Stadt. Ende Mai wurde das Digitale Zeitungsarchiv den Mitgliedern des Kulturausschusses vorgestellt. „Bisher haben wir in Zusammenarbeit mit einem Göttinger Unternehmen, das sich auf die Digitalisierung alter Texte spezialisiert hat, die ersten 25 Bände eingescannt. Es handelt sich hier um die Jahre 1867 – 1890. Das digitale Zeitungsarchiv ermöglicht nun allen Interessierten das Eintauchen in die Geschichte unserer Stadt – und das ganz einfach zu jeder Zeit online von zuhause“, erklärt Dr. Heidemarie Ertle, Leiterin Stadtarchiv, nicht ohne Stolz. Damit konnte ein bedeutender Schritt zur Erhaltung und Zugänglichkeit unseres kulturellen Erbes gemacht werden.

„Mit dem digitalen Zeitungsarchiv werden historische Dokumente nicht nur bewahrt, sondern die Originale werden auch geschützt“, bekräftigt Andrea Kihm, Leiterin der Kulturabteilung. „Wir verbinden hier Tradition und Innovation und schaffen somit eine wertvolle Ressource über die Vergangenheit unserer Stadt.“

Auch die Kosten belaufen sich in einem überschaubaren Rahmen, denn die Fachfirma konnte wertvolle Erkenntnisse aus der Digitalisierung der Frakturschrift ziehen – also eine perfekte Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

Der digitale Zugriff ist heute wichtiger denn je

Die Digitalisierung ermöglicht es Menschen jeden Alters, ortsunabhängig und barrierefrei auf die historischen Inhalte zuzugreifen. Darüber hinaus schafft das Projekt neue Perspektiven für Bildung, Forschung und das kulturelle Verständnis: Schüler, Studierende und Wissenschaftler können bequem in die Vergangenheit eintauchen, Quellen vergleichen und neue Erkenntnisse gewinnen.

Die Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Fachfirma und den Archivmitarbeitern, um Qualität und Authentizität der digitalisierten Exemplare zu gewährleisten. Der Zugang zum digitalen Archiv ist derzeit über die Website des Stadtarchivs möglich. Im Laufe des Jahres sollen die Daten zusätzlich in die Deutsche Digitale Bibliothek integriert werden.

Ein besonderes Highlight: Durch den Einsatz von KI-gestützter Texterkennung lassen sich die digitalisierten Zeitungen – trotz Frakturschrift – gezielt nach Stichworten durchsuchen. Im Saarland ist St. Ingbert damit Vorreiter, bundesweit reiht sich das Projekt in die Liga großer Bibliotheken und Archive ein.

„Dieses Projekt ist ein bedeutender Beitrag zur kulturellen Bildung und zur digitalen Transformation unserer Stadt. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass unsere Geschichte auch in digitaler Form für kommende Generationen bewahrt bleibt“, begrüßt Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer das saarlandweit einzigartige Pilotprojekt des Stadtarchivs.

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