Museum und Verwaltung in St. Ingberter Baumwollspinnerei werden barrierefrei
Das Projektteam stellte das barrierefreie Konzept des vor (Bild: Florian Jung).
Die Planungen für den Umbau der Baumwollspinnerei als zukünftiger Standort des Albert-Weisgerber-Museums und der Stadtverwaltung laufen auf Hochtouren. Die Stadtverwaltung informierte vergangene Woche interessierte Bürgerinnen und Bürger bei einer Informationsveranstaltung.
Für das neue Verwaltungs- und Kulturzentrum in der St. Ingberter Baumwollspinnerei liegt ein hochmodernes Konzept für Barrierefreiheit vor, das Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen berücksichtigt. Das Konzept wurde den Bürgern in einer öffentlichen Veranstaltung im Detail vorgestellt.
Für das Konzept haben sich die Projektverantwortlichen der Stadtverwaltung, Projektsteuerer Jürgen Triem und die Fachplanerin für barrierefreies Bauen, Architektin Denise Dittmar eng mit Jasmin Neger und Boris Nikolai, den Beauftragten für Barrierefreiheit der Stadt St. Ingbert, und Silvia Hame, der Vorsitzenden des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V., abgestimmt. Auch der Seniorenbeirat wurde aktiv in die Beratungen einbezogen. „Anhand der praktischen Hinweise aus Sicht der Betroffenen ist ein Konzept für die Barrierefreiheit entstanden, das die Vorgaben der Landesbauordnung und der relevanten DIN-Normen sogar übererfüllt“, so Architektin Denise Dittmar.
Umfassendes Konzept zur Barrierefreiheit
Neben Behindertenparkplätzen mit direktem Zugang zur Rampe ist das Gebäude im Außen- und Innenbereich mit einem taktilen (fühlbaren) und visuellen (sichtbaren) Leitsystem ausgestattet. Im Innenbereich sind zwei große Aufzüge vorgesehen, die über Spracheingabe und taktile Bedienfelder gesteuert werden und über Sprachausgaben informieren. Neben dem Haupttreppenhaus sind auch die anderen Treppenhäuser als barrierefreie Fluchtwege ausgestattet. Das Alarmierungssystem des Hauses gibt im Notfall sowohl ein Tonsignal als auch ein visuelles Signal aus. Zwei barrierefreie Toiletten sowie weitere Toiletten im Haus berücksichtigen mit deutlich kontrastierender Ausstattung auch Seheinschränkungen. Die Dachterrasse, der Museumsbereich und die Veranstaltungs- und Kulturräume sind barrierefrei zugänglich. Die Veranstaltungsräume sind zudem mit einem induktiven Hörsystem ausgestattet, dass auch für Hörgeräteträger einen guten Klang bietet.
„Das Konzept überzeugt uns uneingeschränkt“
„Das Besondere an der Baumwollspinnerei ist, dass hier nicht nur ein Rathaus entstehen wird, sondern ein Verwaltungs- und Kulturzentrum“, betonte Jürgen Triem. Im Gebäude werden nicht nur etwa 150 Mitarbeiter der Stadtverwaltung Platz finden, sondern auch die etwa 80 weiteren Mitarbeiter, die derzeit in sechs Außenstellen arbeiten. „Ein erheblicher Vorteil für die Bürger, die dann nicht mehr zu den Außenstellen fahren müssen, sondern alle Angelegenheiten mitten in der Stadt erledigen können“, so der Projektsteuerer. Dank der über 65 Parkplätze am Haus, einer Bushaltestelle, zahlreicher weiterer Parkplätze im Zentrum von St. Ingbert und der Nähe zum Bahnhof wird die Baumwollspinnerei zu einer zentralen Verwaltung, die allen Bürgern kurze Wege ermöglicht. Auch Hans Bur, Vorsitzender des Seniorenbeirates ist begeistert: „Wir waren anfangs skeptisch, doch das Konzept überzeugt uns wirklich uneingeschränkt!“
Der Planungsprozess liegt im Zeitplan. „Wir rechnen in wenigen Monaten mit der Genehmigung des Bauantrages“, so Jürgen Triem. Vorbereitende Maßnahmen werden bereits im Herbst 2024 eingeleitet, sodass vorbehaltlich Genehmigungsverfahren der Baubeginn für Anfang 2025 anvisiert wird. Die Stadtverwaltung wird die Bürger regelmäßig – auch in öffentlichen Veranstaltungen – über den Fortgang informieren.
Bürger finden alle Informationen und Fragen zum Projekt unter: https://t1p.de/i8icw