Bürgerparks Elsterstein
Inwertsetzung des Bürgerparks Elsterstein im Netzwerk Gärten mit Geschichte
Historie:
Der Waldpark befand sich ursprünglich im Besitz der Grafen von der Leyen und wurde 1828 an den Franzosen Gerdolle veräußert, der in St. Ingbert in unmittelbarer Nähe des „Elstersteines“ eine Seifenfabrik besaß. Dieser Seifenfabrikant ließ 1835 am Rande des Waldes ein Herrenhaus errichten, das er 1843 zusammen mit dem Wald an die Familie Krämer verkaufte, die Besitzer des St. Ingberter Eisenwerkes. Im Jahre 1938 erwarb die Stadt St. Ingbert das Schlösschen Elsterstein und den dazugehörigen Park und öffnete ihn für die Bevölkerung. Während des Zweiten Weltkrieges befand sich in dem ehemaligen Herrenhaus ein Kindergarten. Ab 1947 zog die saarländische Polizeischule in das Gebäude, das dann 1970 dem Neubau des DRK – Kurheims weichen musste. Am Fuße des Parks befinden sich Schaf- und Vogelweiher.
Ausgangssituation und Vorarbeiten zur naturräumlichen Gestaltung des Parks
Vor etwa 10 Jahren begann die Stadt St. Ingbert sich mit der ursprünglichen Geländegestaltung des Elstersteinparks zu beschäftigen. Bäume mit Solitärcharakter sollten erhalten werden, während der Unterwuchs entfernt wurde. Damit wird die Weitläufigkeit des Parks, die Lichtdurchflutung, wiederhergestellt; dazu gehören vorsichtige Freistellungen im Gelände, aber auch Überlegungen zur (Wieder-) Herstellung von Sichtachsen. Dieser Vorgang wird sich in den Folgejahren wiederholen. Der urbane Raum wird neu erfahrbar und gleichzeitig ein historisches Merkmal des Herrengutes Elsterstein dargestellt.
Zielsetzung:
In einem urbanen Zentrum wie St. Ingbert ist es wichtig den Fokus auf die bestehenden innerstädtischen Grünzüge und Grünanlagen und den Zugang zum umgebenden Wald zu richten. Dabei spielt die Erhaltung und Weiterentwicklung dieser Flächen für die Freizeitgestaltung und das gesundheitliche Wohl der Bevölkerung sowie der Besucher eine große Rolle. Durch diesen Projektantrag sollen investive Maßnahmen für den Elstersteinpark gefördert werden, um den Park attraktiver zu gestalten, mehr Besucher anzulocken und Maßnahmen im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Kultur durchführen zu können. Dazu erfolgen raumverändernde und kulturelle Maßnahmen, deren Umsetzung in mehrere Phasen gegliedert werden. Zu diesem Zweck wurde der Elstersteinpark bereits 2020 im Projekt „Gärten mit Geschichte“ angemeldet und eine erste Maßnahme mit der Errichtung von Informationstafeln für das Projekt umgesetzt. Durch diese weitergehende Aufwertung soll der Bürgerpark Elsterstein aus seinem „Dornröschenschlaf“ geweckt und zu einem weiteren Highlight in der Maßnahme „Gärten mit Geschichte“ aufgewertet werden.
Zielgruppen:
Der Elstersteinpark ist ein besonderer Ort der Ruhe, Rehabilitation, Genesung, des Abschaltens, aber auch der Kommunikation für die Anwohner und die Menschen aus den umliegenden Institutionen, für Gäste und Besucher der Stadt und der gesamten Biosphärenregion. Seine besondere Ausrichtung fügt sich in die historischen Gärten und Parkanlagen der Region und soll künftig sowohl mit Natur- als auch Kulturerlebnissen punkten. Am Beispiel des Elstersteinparks kann nochmals die Stadt-Landbeziehung in der Praxis verdeutlicht werden, welches eines der Markenzeichen der Biosphärenregion darstellt.
Durchzuführende Maßnahmen:
Veranstaltungs-Pavillon:
Errichtung eines Pavillons und eines dazugehörigen „Veranstaltungsplatzes“ für unterschiedlichste Veranstaltungen, z.B. Konzert der Musikschule für die Bewohner des Hauses Elsterstein und Mathildenstift, Motorsägen-Wettbewerb zum Holzfigurenschnitzen, Veranstaltungen im Rahmen der Sommerakademie der Biosphären-Volkshochschule St. Ingbert (Bildhauerkurs), des Biosphärenzweckverbandes und der Saarpfalztouristik
Die Bauweise ist der Historie des Ortes angepasst, womit die „repräsentative Ursprünglichkeit“ des Ortes sichtbar werden soll (Holz- oder Eisenpavillon).
Info-Pavillon / Infopoint Biosphäre:
Errichtung eines kleinen Metallpavillons mit Infos aus der Biosphäre Bliesgau, Übersichten zu zukünftigen Veranstaltungen sowie dem Projekt „Gärten mit Geschichte“.
Ruhebänke:
Aufstellen von vierzehn neuen Ruhebänken an exponierten Stellen verteilt in der ganzen Parkanlage. Evtl. spätere Ergänzungen durch Fertigung von Bänken in Workshops (Liegebänke – evtl. Sommerakademie Elsterstein) aus Holz, welches vor Ort gewonnen wurde.
Errichtung eines Baumlehrpfades:
Die Historie des Ortes erklärend werden Schilder (zu den ehemaligen historischen Gebäuden und Nutzungsformen) aufgestellt.
Beschilderung des Arboretums mit 24 Stationen unter Einbeziehung der Reste des ursprünglichen Baumlehrpfades. Erhaltung des wertvollen, noch erhaltenen Fundus an Bäumen, der in dieser Art in der Region einzigartig ist, sowie die Beschilderung (Weiterentwicklung im Zuge der Neunutzung und – Gestaltung zu einem modernen Arboretum, einer Baumschule im Sinne von einem „Ort des ökologischen Lernens“).
Aufstellen von Informationsschildern
Aufstellen von Informationsschildern, welche die Historie des jeweiligen Ortes erklären (zu den ehemaligen historischen Gebäuden und Nutzungsformen). Sie werden in Design und Gestaltung einheitlich, wie die bereits aufgestellten Schilder zum Thema „Gärten mit Geschichte“, gehalten.
Bewerbung
Sollte das Projekt Ihr Interesse geweckt haben und Sie sich für eine Teilnahme an der dazugehörigen Ausschreibung bewerben möchten, melden sich bitte bei der zuständigen Fachabteilung 71 Stadtgrün und Friedhofswesen (stadtgruen@st-ingbert.de)
Der Bewerbungszeitraum endet am 22.8.2025.

Hier wird in den ländlichen Raum investiert!
Vorhaben: Bürgerpark Elsterstein im Netzwerk Gärten mit Geschichte
Förderung: 170.677,71€
davon ELER: 80 %
Region: Biosphärenreservat Bliesgau
Maßnahme: LEADER
Dieses Vorhaben wird nach dem Saarländischen Entwicklungsplan für den ländlichen Raum aus Mitteln der Europäischen Union (ELER) und des Saarlandes gefördert.
