Abschied von einem besonderen Gotteshaus: Profanierung der Kirche St. Hildegard

Die Kirche St. Hildegard prägte über Jahrzehnte hinweg das Stadtbild und das Gemeindeleben in St. Ingbert. Der Grundstein wurde am 28. November 1928 gelegt, und bereits am 22. September 1929 konnte die Kirche durch den damaligen Speyerer Bischof Ludwig Sebastian feierlich geweiht werden.

Architektonisch ist die Kirche von besonderer Bedeutung: Entworfen von Architekt Albert Boßlet, verbindet sie Tradition und Moderne auf beeindruckende Weise. Die wuchtigen Mauern und der gedrungene Turm erinnern an die Romanik, während das Sichtmauerwerk aus Backstein an ein Fabrikgebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert denken lässt. Der Innenraum mit seinen trapezförmigen Eisenbetonträgern ist einem Bergwerksstollen nachempfunden – ein bewusster Bezug zu unserer ehemaligen Bergbauregion.

Am 29. Juni 2025 wurde die Kirche St. Hildegard profaniert. Der Speyrer Bischof Wiesemann leitete den Gottesdienst Die Stadt St. Ingbert wurde bei diesem bewegenden Moment durch den Beigeordneten Albrecht Hauck und Ortsvorsteherin Irene Kaiser vertreten.

Ein Stück Stadtgeschichte geht damit zu Ende, doch die Erinnerungen an die vielen Gottesdienste, Begegnungen und besonderen Momente bleiben lebendig. Die Gemeinde veräußert das Bauwerk an einen privaten Investor.

Hier geht’s zum Video des Glockengeläutes: https://t1p.de/vv7yf

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