Ausstellung „Mein Leben“ in der Rathausgalerie eröffnet
v.l.n.r.: Rüdiger Wirtz, Sohn von Alfons Wirtz, Ortsvorsteherin Irene Kaiser, Andrea Fischer, Abteilungsleiterin Städt. Kunstbesitz, Laudatorin Antonia Terber, die Töchter Andrea Brück und Claudia Abel und Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer bei der Ausstellungseröffnung in der Rathausgalerie (Fotos: Giusi Faragone).
Einen außergewöhnlich großen Zuspruch fand die Ausstellungseröffnung mit Werken des Oberwürzbacher Lehrers, Künstlers und Kommunalpolitikers Alfons Wirtz, der im Oktober 2023 im Alter von 90 Jahren verstorben ist. Mehr als 120 interessierte Besucher fanden den Weg in die Rathausgalerie, in der bis 25. April rund 50 Werke aus allen Lebensphasen des Künstlers zu sehen sind, darunter zahlreiche Batiken, aber auch Zeichnungen und Holzarbeiten. Die Ausstellung, die Alfons Wirtz 2023 noch selbst vorbereitet hatte, trägt nach seinem Wunsch den Titel „Mein Leben“ und zeigt Themen, Motive und Techniken, die ihn im Laufe seines Lebens künstlerisch beschäftigt hatten.
In seiner Begrüßung würdigte Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer den Politiker und Künstler Alfons Wirtz: „Er war rund 30 Jahre in der Kommunalpolitik tätig und hat das Stadtgeschehen in St. Ingbert mitgeprägt. Die vielen Besucher heute zeigen, dass er Spuren bei uns allen hinterlassen hat. In der Kunst und Malerei hatte er seine Passion gefunden. Mit dieser Ausstellung zu seinen Ehren möchte ich mich im Namen der Stadt St. Ingbert für seine Verdienste um seine Heimatstadt ganz herzlich bedanken.“ Andrea Fischer, Abteilungsleiterin Städtischer Kunstbesitz, dankte der Familie von Alfons Wirtz für die freundliche Leihgabe der Kunstwerke und die gute Zusammenarbeit bei der Vorbereitung der Ausstellung: “ Die Ausstellung versteht sich als Lebens- und Schaffensrückblick auf den Künstler und Menschen Alfons Wirtz und die Themen, die ihn in seinem 90-jährigen Leben beschäftigt haben.“
Seine Leidenschaft galt der uralten Batik-Technik
Die Einblicke in die Batik-Technik, die Antonia Terber, Laudatorin und Nichte von Alfons Wirtz, anschließend gab, waren für viele Anwesende verblüffend. Die uralte Technik, aus Indonesien überliefert, begeisterte Alfons Wirtz über viele Jahre und inspirierte ihn immer wieder aufs Neue. Mit flüssigem Wachs werden dabei in einem aufwendigen Verfahren Motive auf ein Stück Stoff gezeichnet. Wenn man den Stoff anschließend färbt, nehmen die Wachslinien keine Farbe an. Was sich in der Theorie recht einfach anhört, erfordert in der Praxis ein hohes Maß an handwerklichem Geschick. Je nach angewendeter Technik sind etliche Arbeitsschritte erforderlich, bis aus der Idee schließlich Unikate höchster Güte entstehen. „Ich bin sehr stolz, dass mein Onkel in einem meiner Kurse bei der VHS seine Liebe zur Batik entdeckte. Aber eigentlich waren wir schon seit meiner Kindheit durch die Malerei und die Kunst eng miteinander verbunden“, erinnerte sich Kunsterzieherin Antonia Terber in ihrer Laudatio.
Die bevorzugten Themen des Künstlers Alfons Wirtz waren seine Heimatstadt St. Ingbert, sein Geburtsort Oberwürzbach sowie andere regionale
Motive aus dem Saarland wie etwa der Bliesgau. Darüber hinaus beschäftigte er sich in seiner Kunst gerne mit dem Bergbau, Stillleben sowie Motiven aus der Natur und Tierwelt. Prägend war außerdem eine Reise zusammen mit Stadtratskollegen aus St. Ingbert und der französischen Partnerstadt St. Herblain in die senegalesische Partnerstadt N‘Diaganiao im Jahr 1990, die ihn zu zahlreichen Batiken mit Porträts und Strandszenen aus dem Senegal inspirierte.
Die Ausstellung „Mein Leben“ von Alfons Wirtz ist noch bis Donnerstag, 25. April 2024, in der Rathausgalerie zu sehen.
Öffnungszeiten:
Montag bis Mittwoch von 8 bis 16 Uhr
Donnerstag von 8 bis 18 Uhr
Freitag von 8 bis 12 Uhr