Veröffentlicht am 13. November 2025, 10.29 Uhr

Anwohnerversammlung zum Neubau CISPA Forschungszentrum auf dem Neumann-Gelände

Zu der Anwohnerversammlung zum Neubau CISPA Forschungszentrum auf dem Neumann-Gelände kamen viele interessierte Anwohnerinnen und Anwohner. (Foto: Maria Müller-Lang)

Im Rahmen der Bürgerbeteiligung der Stadt St. Ingbert fand eine weitere Anwohnerversammlung zum Neubau des CISPA Forschungszentrums auf dem ehemaligen Neumann-Gelände statt. Rund 60 interessierte Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung gefolgt.

Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer begrüßte die Anwesenden und gab einen kurzen Überblick über die Tagesordnungspunkte. Gleich zu Beginn bot er an, dass jederzeit persönliche Vorsprachen mit Akteneinsicht in den entsprechenden Fachbereichen möglich seien. Anhand einer Präsentation wurden anfangs die architektonische Planung sowie eine Übersicht relevanter Änderungen vorgestellt. Hier ging es im Wesentlichen um die Einhaltung der Höhenmeter und die Hangabsicherung hinter dem Gebäude.

Jonas Guth, ITA Ingenieurgesellschaft für technische Akustik mbH, stellte anschließend die Ergebnisse des Lärmgutachtens vor. Sämtliche Anforderungen nach der „Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm – TA Lärm“ werden sowohl tagsüber als auch nachts für ein allgemeines Wohngebiet eingehalten. Insgesamt wurden 28 Immissionsorte untersucht, bei allen wurden die erforderlichen Werte eingehalten. Spezielle Fragen – insbesondere zu den Lärm- und Blendauswirkungen – werden auch gerne im Rahmen einer Sprechstunde erörtert.

Der Bauantrag für das CISPA-Gebäude wurde Anfang Oktober 2025 bei der Stadt St. Ingbert eingereicht. „Wir prüfen derzeit den Bauantrag, allerdings sind hier noch einige andere Fachbehörden mit im Boot. So wird beispielsweise auch das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) sehr genau den Schallschutz unter Beachtung der Umweltaspekte unter die Lupe nehmen“, erklärte Klaus Freiler, Leiter des Bauservicecenters. Eine Teilbaugenehmigung für Erdarbeiten und den Baugrubenaushub sei Ende Oktober bereits erteilt worden.

Einen aktuellen Sachstand über die Verkehrsplanung gab Raffaella Del Fa, Leiterin Stadtentwicklung, Demografie und Mobilität. Sie bezog sich auf die durchgeführte Verkehrsuntersuchung eines unabhängigen Gutachters und stellte nochmals die Kernaussagen da. Pro und contra diskutiert wurde die Durchfahrtssperre, die seit der Frühjahr 2025 vor der Abzweigung „Zur Schnapphahner Dell“ installiert wurde. Eine deutliche Verbesserung sei hier der Wegfall des Durchgangsverkehrs im oberen Bereich der Straße „Im Schmelzerwald“, was mehr Sicherheit für den Schulweg der Kinder bedeute. Hier wurde festgehalten, dass im Zuge der beiden CISPA-Baumaßnahmen auch eine neue verkehrsgutachtliche Betrachtung in Richtung Innenstadt erfolgen muss.

Das Blendgutachten wurde von Christoph Johann, Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e. V., per Videoschaltung vorgestellt. Sein Fazit war, dass die Simulation keine erheblichen Belästigungen durch Lichtreflexionen bei der PV-Anlage am CISPA-Neubau zeigt. Die Grenzwerte wurden auch hier eingehalten, die Blenddauern liegen deutlich unter den LAI-Grenzwerten von 30 Minuten pro Tag und 1.800 Minuten pro Jahr. Auch er bot an, für weitere Rückfragen zur Verfügung zu stehen.

Hannah Scherber, Peter Gross Hochbau GmbH & Co.KG, gab abschließend einen Ausblick auf den „Neubau des CISPA Innovation Campus“ auf dem Areal des Güterbahnhofes: „Das Grundstück ist beurkundet. Aktuell befinden wir uns in einer frühen Abstimmungs- und Konzeptphase. Unser klares Ziel ist die Schaffung von Baurecht im Jahr 2026.“ Auch bei diesem Neubauprojekt sei die Verkehrsplanung eine zentrale Frage in puncto An- und Abfahrten der CISPA-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In diesem Zusammenhang sprach ein Anwohner von „einem Stück Zukunft für St. Ingbert“ und dankte der Fa. Peter Gross als Investor.

Von den Anwohnern wurden noch verschiedene Punkte mit der Bitte um Prüfung an die Stadtverwaltung gegeben, wobei es in den meisten Fällen um Verkehrsprobleme und fehlende Parkplätze im Bereich der Schulen „Im Schmelzerwald“ handelte. Auch die Schranke „Im Schmelzerwald“ wurde hier problematisiert; die Verwaltung wird im Rahmen der verkehrlichen Konzeption des künftigen CISPA Innovation Campus den Standort der Schranke überprüfen.

Eine weitere Anwohnerversammlung wurde von Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer zugesagt, sobald weitere Informationen zum Baufortschritt bekannt seien.

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