Walter Ehrhardt vollendete das 100. Lebensjahr

Der Jubilar Walter Ehrhardt (Bildmitte) freute sich an seinem Ehrentag über den Besuch von Ortsvorsteherin Irene Kaiser, Tochter Traudel Könnecke, Urenkelin Clara, Ulrike Mauß als Vertreterin des Saarpfalz-Kreises, Enkelin Sandra Handorn-Lorscheider und den Enkel Torsten Lorscheider (Foto: Giusi Faragone).

Einen ganz besonderen Ehrentag durfte Walter Ehrhardt am 28. August feiern: seinen 100. Geburtstag. Zu den Gratulanten zählten neben Familie und Mitbewohnern auch Ortsvorsteherin Irene Kaiser sowie Ulrike Mauß als Vertreterin des Saarpfalz-Kreises, die die Glückwünsche der Kommune und des Landkreises überbrachten. „Seit mehreren Jahren gratuliere ich Ihnen persönlich zu Ihren Geburtstagen und die Gespräche mit Ihnen sind immer sehr unterhaltsam. Umso mehr freue ich mich heute, Sie im Alter von 100 Jahren bei bester Gesundheit anzutreffen“, so die Worte von Ortsvorsteherin Irene Kaiser.

Walter Ehrhardt wurde am 28. August 1925 in St. Ingbert geboren – im Gebäude der Wiesentalschule, auf das er heute von seinem Balkon im Seniorenheim St. Barbara blicken kann. Die Familie Ehrhardt wohnte damals im Dachgeschoss der 1902 erbauten Schule und Walter Ehrhardt verbindet gute Erinnerungen an seine Kindheitstage in dem großen Schulgebäude, das 1912 noch aufgestockt wurde.

Rückblickend auf sein langes Leben hat Walter Ehrhardt natürlich viel zu erzählen. Eine Schwester starb bereits im Kindesalter, sein ältester Bruder gilt seit dem Zweiten Weltkrieg als vermisst. Ein Bruder lebt heute in Ungarn, der jüngste Bruder ganz in seiner Nähe in St. Ingbert. Nach der Schule begann er eine Schlosserlehre. Anschließend meldete er sich freiwillig zur Luftwaffe und wurde Fallschirmspringer. Im Krieg war er in Südfrankreich und Italien eingesetzt. Nach Kriegsende geriet er in russische Gefangenschaft und konnte erst 1949 nach St. Ingbert zurückkehren.

1952 heiratete er seine Frau Cäcilia, mit der er zwei Töchter bekam. 1958 zog die junge Familie in das von ihm in Eigenleistung erbaute Wohnhaus in der Oberen Goldenen Au. Beruflich arbeitete Walter Ehrhardt in St. Ingbert „Auf der Schmelz“. Dort entwickelte er sich durch zahlreiche Weiterbildungen vom Schlosser zum Werkmeister im Drahtwerk.

Sportliche Betätigung bis ins hohe Alter – das ist sein Geheimnis

Neben dem Beruf prägte ehrenamtliches Engagement sein Leben. Er war über viele Jahre aktives Mitglied im Kneipp-Verein und im Wanderverein „Frohsinn“.

Auch nach einem Herzinfarkt ließ er sich nicht entmutigen und hielt sich regelmäßig sportlich fit. Yoga und Wassergymnastik begleiteten ihn bis ins hohe Alter. Seine große Leidenschaft galt über viele Jahre der Modelleisenbahn, die er mit viel Liebe zum Detail aufbaute.

Bis zu ihrem Tod im Jahr 2019 pflegte er seine Frau Cäcilia zu Hause. Zwei weitere Jahre lebte er in seinem Haus, bevor er 2021 in das Seniorenheim St. Barbara zog. Dort nimmt er bis heute aktiv am Gemeinschaftsleben teil – besonders gern am wöchentlichen Sitztanz.

Walter Ehrhardt schaut auf ein erfülltes Leben zurück. Es gab viele Schicksalsschläge, aber noch mehr Tage voller Freude und Fürsorge. Seine zwei Enkelkinder und die Urenkel hat er besonders ins Herz geschlossen.

Dass sich nun im hohen Alter der Kreis schließt und er vom Balkon seines Zimmers auf sein Geburtshaus blickt, erfüllt ihn mit Freude – und ist eine Anekdote, die er immer wieder gerne erzählt.

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