Älteste St. Ingberterin: Elisabeth Weinheimer ist 104 Jahre
v.l.n.r.: Ulrike Mauß, Saarpfalz-Kreis, Ortsvorsteherin Irene Kaiser und Gerd Zimmer, der Schwager der Jubilarin, gratulierten Elisabeth Weinheimer ganz herzlich zum 104. Geburtstag (Foto: Rita Schmitt).
Mit 104 Lebensjahren blickt Elisabeth Weinheimer auf etwa 37.986 gute und schlechte Tage zurück – jeder davon ein Geschenk! Wie auch in den letzten Jahren kamen die Ortsvorsteherin Irene Kaiser sowie Ulrike Mauß vom Saarpfalz-Kreis zu Besuch ins Barbaraheim.
In weißer Bluse, adrettem Jackett und schicken Schuhen empfing Frau Weinheimer ihre Gratulanten. Das zarte Makeup unterstreicht das Strahlen in ihrem Gesicht. Die gebürtige Güdingerin musste ein Leben lang „ihren Mann stehen“. Bereits in der Mädchen-Berufsschule, die sie nach der Haushaltsschule der Ursulinen besuchte, herrschten sehr strenge Regeln. Nach einem Abschluss an der Handelsschule bekam sie einen Job beim Gau Westmark. Der zweite Weltkrieg brachte Elisabeth Weinheimer nach Thüringen und in die Region Mainfranken, wo sie im freiwilligen Arbeitsdienst der Rüstungsschmiede Rheinmetall Borsig AG in Sömmerda arbeitete. Fleiß und Ehrgeiz galten ihr dabei immer als Arbeitsmotto.
Als sie 1942 nach Saarbrücken zurückkehrte, waren viele Männer an der Front, weshalb Frauen ihren Dienst übernehmen mussten. So kam die damals 21-Jährige zur weiblichen Kriminalpolizei und war, als eine Dienststelle in St. Ingbert eingerichtet wurde, die einzige weibliche Kriminalbeamte unter lauter Männern. Nach dem Krieg besuchte sie die Polizeischule und wurde unter dem damaligen Innenminister Edgar Hector offiziell in den Polizeidienst übernommen.
Mit ihrem Ehemann lebte sie in St. Ingbert. Dieser verstarb bereits sehr früh, so dass die resolute Dame ihr Leben selbst in die Hand nahm. Bis zu ihrer Pensionierung 1981 war sie als Polizeihauptmeisterin bei der St. Ingberter Kriminalpolizei tätig.
„Man sieht Ihnen auch heute noch an, dass sie selbstbewusst und strebsam sind und sich zu einer Zeit als Frau behauptet haben, in der das noch nicht selbstverständlich war“, gratulierte Irene Kaiser der Jubilarin zum 104. Geburtstag.