Ausdrucksstarke Bilder voll Vitalität und Farbe in der Rathausgalerie

Die Ausstellung in der Rathausgalerie, die noch bis zum 17. Dezember im ersten Stock des Rathauses zu bestaunen ist, kann sich wirklich sehen lassen. Farbenfroh und harmonisch wirken die Gemälde in Acryl, manche warm und fast golden glänzend. In akademischer Manier modelliert Pflug hier die Formen, um den Eindruck des Dreidimensionalen zu schaffen.

Lobende Worte fand auch Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer bei der Vernissage: „Ich persönlich bin sehr froh, dass sich Bürgerinnen und Bürger momentan wieder zu solchen Veranstaltungen treffen können. Es freut mich besonders, diese Bilder täglich vor meinem Büro zu sehen, denn sie vermitteln Lebensfreude und machen das Rathaus etwas bunter.“ Wer sich künstlerisch betätige, der bleibe auch jung und das werde mit dieser Ausstellung bestätigt, wandte er sich an die 90-jährige Künstlerin Marianne Pflug.

So war auch die Laudatio von Monika Maier-Speicher eine Hommage an die Malerin, die in den einschlägigen Künstlerkreisen keine Unbekannte ist. „Bei ihrer Arbeit mit dem Pinsel entstehen zunächst abstrakt anmutende Farbteppiche, die in einiger Entfernung zum Bild verschmelzen. Bei weicheren Übergängen ergeben sich Strukturen, die an Wolkenformationen und weiche Landschaftshügel erinnern. Marianne Pflug setzt dabei geschickt Farbkontraste wie Orange und Blau ein, um deren Leuchtkraft zu steigern und die Bilder mit Spannung aufzuladen.“ Die Naturlandschaften zeugen von einer großen Tiefe, der Horizont erscheint meist unverstellt als horizontale Linie, die durch kein Objekt überschnitten wird. In diesen Gemälden dominiert die Waagerechte, während in Industriedarstellungen und Stadtansichten die Senkrechte ins Auge fällt, so die weiteren Ausführungen von Monika Maier-Speicher.

Bescheiden, mit wenigen Worten und mit einem Lächeln bedankte sich Marianne Pflug beim anwesenden Publikum: „Ich bedanke mich herzlich bei Oberbürgermeister Dr. Meyer, bei Monika Maier-Speicher, bei Andrea Fischer und allen, die mir bei dieser Ausstellung behilflich waren. Ich wünsche Ihnen Freude und Muße beim Betrachten der Bilder.“

Eigentlich wollte die in St. Ingbert geborene Künstlerin schon von Jugend an Kunst machen. Die Pflicht der Anwesenheit im elterlichen Geschäft in Saarbrücken verhinderte dies. Als Autodidaktin hat sie sich in verschiedenen Techniken und vielen Institutionen weitergebildet. Sie ist Mitglied im Mal-Club Saar, im Club für Freie Malerei am Lorenzberg und in der Künstlergruppe STEINBERG, die sich monatlich hier in St. Ingbert trifft. Und wie wir sehen können: Leidenschaft für Kunst lässt sich nicht verhindern. Und an Ruhestand ist in dieser Richtung auch nicht zu denken.

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