Dr. Hans-Henning Krämer
Klimaschutzbeauftragter
Seit fast 20 Jahren setzt die Stadt St. Ingbert Klimaschutzmaßnahmen um. Aufbauend auf der Studie „Energie 2020 für St. Ingbert“ und dem „Masterplan 100% Klimaschutz“ aus 2014 hat die Stadt zahlreiche Maßnahmen im Bereich der Energieeinsparung und Energieeffizienz und zum Ausbau der Erneuerbaren Energien durchgeführt. Fortlaufend realisiert die Stadt auch Maßnahmen zur Energieeinsparung in den öffentlichen Gebäuden wie Wärmedämmung, Erneuerung von Fenstern sowie die Erneuerung von Lüftungsanlagen. 2014 begann die Stadt die Straßenbeleuchtung mit rd. 6.000 Leuchten auf LED umzustellen. Diese Maßnahme soll 2026 abgeschlossen werden.
Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt auch auf dem Ausbau Erneuerbarer Energien. Ende 2024 waren in St. Ingbert knapp 1.800 PV-Anlagen mit einer Kapazität von knapp 25 Megawatt installiert. Hierzu hat die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Biosphärenzweckverband Bliesgau mit einem Solarkataster beigetragen, indem dort Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer für ihr Wohngebäude eine Solaranlage auslegen können. Ferner hat die Stadt 2020 als erste Kommune im Saarland zusammen mit Bürgerinnen und Bürgern ein Klimaanpassungskonzept erarbeitet.
Aktuell beschäftigt sich die Stadt St. Ingbert mit der kommunalen Wärmeplanung. Hierbei werden die Verbrauchsdaten zum Wärmeverbrauch für die gesamte Stadt ermittelt, Potenziale zur Wärmeerzeugung mit Erneuerbaren Energien wie Biomasse, Solarthermie, Wärmepumpen und Abwärme der Industrie festgestellt und definiert, wo Wärmenetze errichtet werden können bzw. wo die Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer eigenständige Lösungen für die Wärmeversorgung finden müssen. Ende März 2025 fand hierzu eine erste Informationsveranstaltung statt. Die Präsentation sowie die vorläufigen Karten zu den Wärmeliniendichten finden Sie weiter unten. Die kommunale Wärmeplanung wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unter dem Förderkennzeichen 67K27163 sowie vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie des Saarlandes gefördert.
Titel: „KSI: Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung für die Stadt St. Ingbert“
Laufzeit des Vorhabens: 01.05.2024 – 31.07.2025
Beteiligte Partner: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz; Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Förderkennzeichen: 67K27163
Ziele und Inhalt: Das Ziel der Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung ist es, den für St. Ingbert besten und kosteneffizientesten Weg zu einer klimafreundlichen und fortschrittlichen Wärmeversorgung zu ermitteln.
Webseite der Nationalen Klimaschutzinitiative: www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie
Nationale Klimaschutzinitiative
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.

Seitens der Stadt wurde eine Standortkonzeption zur Ermittlung von Flächen zur Errichtung von Freiflächen-Solaranlagen im Stadtgebiet von St. Ingbert beauftragt. Hierbei wurden umfangreiche Datensätze des Landesamts für Vermessung, Geoinformation und Landentwicklung ausgewertet. Auch flossen kommunale Daten etwa zu Bebauungsplänen etc. in die Potenzialermittlung ein. Trotz zahlreicher Ausschlussbereiche aufgrund raumordnerischer und fachgesetzlicher Vorrangfunktionen (Siedlungsflächen, Vorranggebiete für Industrie, Gewerbe und Dienstleistungen, Vorranggebiete für Freiraumschutz, Arten- und Biotopschutz sowie Wasserwirtschaft) wurden 74 ha potenzielle Eignungsfläche für alle Arten von Photovoltaik sowie 59 ha für Agrophotovoltaik auf landwirtschaftlichen Vorrangflächen ermittelt.
Klimaschutzbeauftragter