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Sehenswertes in St. Ingbert - Martin-Luther-Kirche

Martin-Luther-Kirche

Im Zuge der Industrialisierung siedelten immer mehr Protestanten in St. Ingbert. Auch die Familie Kraemer, Besitzer der "Alten Schmelz", waren Protestanten und unterstützten finanziell den Wunsch der Gemeinde nach einem eigenen Gotteshaus.

Bereits nach dem Dreißigjährigen Krieg gehörten St. Ingberter Bewohner dem reformierten Glauben an. Dies geht aus der Verkaufsurkunde von 1661 zwischen dem Kurfürstentum Trier an die Freiherren von der Leyen hervor. 1788 übernahm der Protestant Philipp Heinrich Kraemer die Schmelz. Im Pachtvertrag wurde Kraemer zugestanden auch Hüttenarbeiter zu beschäftigen, die nicht dem katholischen Glauben angehörten. So kamen immer mehr protestantische Hüttenbeamte und Arbeiter nach St. Ingbert. Im Jahre 1822 wurden die Protestanten der Pfarrei Kirkel zugeordnet, bevor sie beschlossen, eine eigene Kirche zu bauen.

Die Baukosten von 30.356 Gulden (ohne Orgel und Glocken) wurden zum größten Teil vom Gustav-Adolf-Verein getragen. Nachdem Philipp H. Kraemer weitere 2.000 Gulden zum Bau stiftete, konnte der in St. Ingbert geborene großherzoglich-hessische Hofbaumeister Dr. Ludwig Weyland am 1.7.1858 den Grundstein legen. Die im romanischem Stil unentgeltlich entworfene Kirche wurde am 8.9.1859 auf den Namen "Martin Luther" geweiht. Am 16.10.1862 trat Ernst Krieger die Stelle des ersten protestantischen Pfarrers an. Ernst Krieger war bereits von 1853 bis 1859 in St. Ingbert als Vikar tätig.

Die protestantische Gemeinde nahm einen raschen Aufschwung und die Kirche war bald zu klein, um alle Gläubigen zu fassen. Im Jahr 1930 wurde eine Empore eingezogen, um die räumliche Enge zu über-winden. 1966 gestaltet man den Innenraum der Kirche neu. Gleichzeitig erhielt die Kirche durch die Orgelbaufirma Oberlinger ihre dritte Orgel. Diese ist die drittgrößte Kirchenorgel in einer evangelischen Kirche im Saarpfalz-Kreis.