Der Jüdische Friedhof in St. Ingbert ist die kleinste jüdische Begräbnisstätte im Saarland. Im Jahr 1888 errichtet, diente der Friedhof bis 1938 verstorbenen jüdischen Mitbürgern als letzte Ruhestätte.
Erst 1811 kamen mit dem Händler Mendel Beer sen. die ersten jüdischen Mitbürger nach St. Ingbert. In den folgenden Jahrzehnten stieg ihre Zahl bis auf 77 Personen an.
1875 wurde eine eigene Synagoge an der Ecke Josefstaler Straße / In den Staugärten errichtet. Mehrfach versuchte die jüdische Kultusgemeinde auch die Einrichtung eines eigenen Friedhofs in St. Ingbert zu erwirken. Bis Oktober 1885 wurden die Verstorbenen auf dem jüdischen Friedhof in Blieskastel beigesetzt. Ein Stadtratsprotokoll vom 27.5.1886 gibt Aufschluss über die Errichtung eines jüdischen Friedhofs in St. Ingbert. Darin heißt es: „Zur Herstellung eines Friedhofs für die Israeliten in St. Ingbert soll der Acker der Witwe von Peter Stief, rechts der Kapelle, um den Preis von 300 Mark erworben werden. Der Friedhof wird 10 Meter breit und 20 Meter tief an-gelegt. Mit der Herstellung soll sofort begonnen werden.“ Die Errichtung des kleinsten jüdischen Friedhofs im Saarland dauerte bis 1888. Der jüdische Friedhof blieb städtisches Eigentum. Bis 1938 fanden hier die St. Ingberter Juden ihre letzte Ruhe.
Im Jahre 1942 - nachdem St. Ingbert „judenfrei“ war - wurde der Friedhof verwüstet. Auf Anweisung des damaligen Bürgermeisters Dr. Norbert Schier sind die Grabsteine im nahen Steinbruch in Sicherheit gebracht worden. Während der Kriegsjahre diente der Friedhof als Kartoffelacker.
Im August 1947 beschloss der Stadtrat die Instandsetzung und die Wiedererrichtung der alten Grabsteine. Hierfür stellte der Stadtrat auch Geldmittel bereit.