St. Ingbert war 1829 zur Stadt erhoben worden. In direkter Nachbarschaft zum Pfarrhaus und im Herzen der Stadt, wurde das erste Rathaus gebaut. Hier tagten der ehrenamtliche Bürgermeister und der Stadtrat.
Im Januar 1974 wurde das alte Rathaus abgerissen. Damit war nicht nur ein zentrales Gebäude im Herzen der Stadt verschwunden, sondern ein barocker Bau aus der Zeit der Grafen von der Leyen, der das Stadtbild bis dahin prägte.
Nach dem Kirchenbau von St. Engelbert 1755 wurde auf der gegenüberliegenden Seite der Straße 1760 das Pfarrhaus errichtet. Dieses Gebäude nutzte die katholische Pfarrei bis zum Umzug nach St. Josef im Jahre 1900. Daneben war 1833 das Rathaus auf dem früheren kircheneigenen Gelände errichtet worden.
Die Stadt erwarb im Jahr 1897 das alte Pfarrhaus, um das danebenliegende Rathaus zu vergrößern. Hier tagte dann der Stadtrat und amtierte der ehrenamtliche Bürgermeister. Die Stadtverwaltung hatte damals nur wenige Bedienstete, wie den Steuereinnehmer, einen Polizeidiener oder etwa den Nachtwächter. Im neuen Rathaus war deshalb noch ausreichend Platz für die Volksschule.
Als erste Staatsbehörde kam das Amtsgericht nach St. Ingbert. Es nahm als Landgericht am 1.10.1868 im Rathausgebäude seine Tätigkeit auf.