Veröffentlicht am 2. Dezember 2025, 14.07 Uhr

Ortsrat St. Ingbert-Mitte: Begehung der Innenstadt zeigt Handlungsfelder und positive Beispiele auf

Neun Mitglieder des Ortsrates Mitte beteiligten sich an der abendlichen Innenstadtbegehung (Foto 1: Carolin Schmoll).

Der Ortsrat St. Ingbert-Mitte hat mit seiner Arbeitsgruppe „AG Sicherheit und Ordnung“ eine ausführliche Begehung der Innenstadt in der dunklen Jahreszeit durchgeführt. Im Fokus standen diesmal weniger die bekannten Vorzüge der Fußgängerzone, sondern vor allem deren Zuwegungen; etwa Fußwege von Parkplätzen, Verbindungen zum Marktplatz sowie der Bereich rund um den Rendezvous-Platz. Ziel der Begehung war es, das subjektiv oft schlechte Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger – insbesondere in der dunklen Jahreszeit – aufzugreifen, konkrete Verbesserungspotentiale zu identifizieren und gute Beispiele hervorzuheben. Mit neun teilnehmenden Ortsratsmitgliedern war die Resonanz groß – ein deutliches Zeichen dafür, welchen Stellenwert das Thema Sicherheit und Aufenthaltsqualität in der kommunalpolitischen Arbeit einnimmt.

Beleuchtung: Verbesserungsbedarf an mehreren Stellen

An verschiedenen Orten wurde festgestellt, dass Straßenlaternen defekt waren oder punktuell eine optimierte Ausleuchtung sinnvoll wäre. Die Herausforderungen sind dabei vielfältig: Nicht immer liegt die Zuständigkeit bei der Stadt – häufig müssen auch private Eigentümer von Wegen oder Gebäuden einbezogen werden. Besonders dunkel präsentierte sich der ausgeschilderte Zugang zwischen dem Kaufpark und dem Marktplatz über das WVD-Gelände. Auch die Parkplätze hinter der Stadt- sowie der Ingobertushalle waren eher schlecht ausgeleuchtet. Positiv fiel hingegen der gut beleuchtete und saubere Fußweg von der Ludwigstraße zum Kaufpark (am Hotel Goldener Stern) oder die Klostertreppe auf. Auch der Maxplatz sowie die Unterführung zur Gustav-Clauss-Anlage überzeugten durch ihren überraschend gepflegten Eindruck.

Weitere Eindrücke aus der Innenstadt

Der Bereich „Sumpe“ wurde aufgrund von wildem Graffiti als optisch belastend wahrgenommen; am Rendezvous-Platz zeigte sich trotz grundsätzlich guter Beleuchtung Handlungsbedarf: Einige Lampen waren defekt, und die verschmutzten Glasdächer schränken die Lichtwirkung zu den Bussteigen ein, sodass dort ein eher schummriges Umfeld entsteht. Hier zeigten sich die größten Kontraste: Architektonisch grundsätzlich modern mit frisch bepflanzten Grünflächen und kaum Müll, gleichzeitig enorme Verschmierung quasi aller Flächen durch Graffiti und Permanent Marker. Am im Umbau befindlichen „Interessenloch“ fiel insbesondere die geringe Einsichtbarkeit des Zugangs von der Rentamtstraße aus auf. Doch Insgesamt stellten die Ortsräte fest, dass die Innenstadt erfreulich sauber war.

Ortsrat setzt Zeichen – trotz begrenzter Mittel

Obwohl der Ortsrat nur wenige direkte Eingriffsmöglichkeiten hat und viele bauliche Maßnahmen erhebliche Kosten verursachen, ist das Gremium bereits selbst aktiv geworden: Aus eigenen Verfügungsmitteln wurden mehr als 20.000 Euro bereitgestellt, um die Beleuchtung des Schmelzerparkplatzes in Richtung Kirchgasse nachhaltig zu verbessern. Ortsvorsteherin Irene Kaiser betont: „Wir haben eine attraktive Innenstadt – und damit sie es für alle bleibt, schauen wir genau hin und legen den Finger in die Wunde. Unsere Begehung zeigt: Es gibt Stellen, an denen wir gemeinsam mit Stadtverwaltung und Eigentümern noch etwas verbessern können.“ Der stellvertretende Ortsvorsteher Fabian Roschy ergänzt: „Wir möchten die positiven Eindrücke unserer Stadt stärken und gleichzeitig die dunklen oder ungepflegten Ecken angehen. Es ist unser Anspruch, St. Ingbert sichtbar weiterzuentwickeln.“

Der Ortsrat St. Ingbert-Mitte wird die gewonnenen Erkenntnisse nun aufbereiten und in seiner nächsten Sitzung beraten, an welchen Stellen Maßnahmen zu konkreten Lösungen führen können. Ziel ist es, Sicherheit, Orientierung und Aufenthaltsqualität in der Innenstadt weiter zu steigern – für Bürgerinnen und Bürger ebenso wie für Gäste der Stadt.

Am Busrendezvous-Platz zeigte sich eine enorme Verschmierung quasi aller Flächen durch Graffiti und Permanent Marker (Foto 2: Fabian Roschy).

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