Nikolaus besuchte die Kita Luitpoldschule
Erwartungsvoll saßen die Kinder der Kita Luitpoldschule in dem weihnachtlich geschmückten Raum auf ihren kleinen Bänken. Vor ihnen stand ein bequemer Stuhl mit einer Flauschdecke und ein kleiner Tisch, bereitet für den hohen Besuch. Unruhig rutschten die Kinder hin und her und flüsterten sich leise ein paar Worte zu. Und dann war es plötzlich mucksmäuschestill und die Augen wurden riesengroß, als es an der Holztür laut pochte. Die Erzieherinnen ermunterten die Kinder, laut das Lied „Sei gegrüßt, lieber Nikolaus…“ zu singen.
Und dann trat er ein, der heilige Mann aus Myra, mit seiner Bischofsmütze und dem goldenen Bischofsstab in der Hand. Einen kleinen Wagen mit einem großen Jutesack zog er hinter sich her. Staunend blickten ihn viele Kinderaugen an und er begrüßte die Kids mit seiner dunklen, aber ruhigen Stimme: „Ich komme von weit her und freue mich, dass ich nun bei euch sein darf. Ihr müsst keine Angst haben, ich bin ein guter Mann.“ Nach einem kurzen Blick in sein goldenes Buch, in dem zur Überraschung der Kinder doch einiges stand, was das Jahr über in der Kita vorgefallen war, versprachen alle, dass sie in Zukunft nicht mehr so viel streiten und vor allen Dingen keine Schimpfwörter mehr sagen wollten.
Dies ist kein gewöhnlicher Apfel, denn er kann Wünsche erfüllen
Als Geschenk bekam jedes Kind einen „Zauberapfel“, der, so versprach der Nikolaus, einen Wunsch erfüllen kann, wenn man beim Essen ganz fest daran denkt und niemandem davon erzählt. Nachdem alle Äpfel aus dem großen Sack verteilt waren, zog der Nikolaus von dannen und die Kinder verabschiedeten ihn mit dem Lied „Lasst uns froh und munter sein….“.
Tatsächlich war es der letzte Besuch von Egon Irmscher, ehemaliger Leiter des Sozialamtes der Stadt St. Ingbert, als Nikolaus in einer der städtischen Kitas. 35 Jahre hat er ehrenamtlich als Nikolaus gewirkt und den Kindern – oft auch in schwierigen Zeiten – viel Freude bereitet. Aber nicht nur die Kitas hat er besucht, auch ganz viele Kinder von Bekannten sowie ehemaligen Kolleginnen und Kollegen sind mit ihm groß geworden. Unzählige Kinder in St. Ingbert haben über Jahre seinen ruhigen, bedächtigen Worten gelauscht und anschließend mit einem Wunsch in ihren Gedanken den magischen „Zauberapfel“ gegessen.
Auch Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer ließ es sich nicht nehmen, Egon Irmscher im Namen der Kinder unserer Stadt für 35 Jahre ehrenamtliches Engagement zu danken. Er überreichte ihm neben einer Urkunde und einem gerahmten Bild noch eine gute Flasche Rotwein, die er nun in seinem wohlverdienten Nikolaus-Ruhestand genießen möge.
Fotos: Giusi Faragone