Veröffentlicht am 27. Oktober 2025, 08.49 Uhr
Mit Dr. Hans Schales verliert nicht nur das Saarland einen wertvollen Menschen
Hans Schales, dessen Eltern und Großeltern aus St. Ingbert stammten, hegte schon mit 14 Jahren insgeheim den Wunsch, in Afrika zu leben und den Menschen dort zu helfen. Inspiriert wurde er damals durch einen Schwarz-Weiß-Film über das Wirken von Albert Schweitzer.
Mehrere Aufenthalte in Nigeria mit seiner Frau Ute und den Kindern Oliver und Anne festigten in ihm den Wunsch, irgendwann in Afrika zu leben und zu wirken. Mit der Schulpflicht von Oliver kehrten sie nach St. Ingbert zurück.
Auch im Krankenhaus in St. Ingbert war er kurzzeitig tätig. Anschließend arbeitete er mit viel Freude 28 Jahre als Chefarzt im St. Josef-Krankenhaus in Dudweiler. Frauenheilkunde und Geburtshilfe waren seine Fachgebiete und in Dudweiler erblickten 20.000 Babys mit seiner Hilfe das Licht der Welt. Rückblickend betrachtete er diese Zeit und seine Begegnungen mit Menschen, die ihm im Leben wichtig waren, als prägend.
Nach dem Tod seiner geliebten Frau fuhr er im Mai 2001 nach Bremerhaven und von dort aus per Containerschiff weiter nach Afrika. Eine neue Heimat fand er dort in Simbabwe, wo er dank Unterstützung aus der Heimat ein neues Hilfsprojekt aufbaute. Insgesamt 23 Jahre wirkte er im St.-Luke’s-Hospital in Simbabwe. Sein Leben war geprägt von dem unbändigen Willen, anderen Menschen zu helfen. Dr. Hans Schales schenkte dank seiner Herzenswärme unglaublich vielen Menschen in Afrika Hoffnung und Zuversicht. Aus gesundheitlichen Gründen kehrte er schweren Herzens im Alter von 86 Jahren ins Saarland zurück und lebte bei seiner Familie in Saarbrücken. Am 23. Oktober 2025 starb Hans Schales, in Afrika liebevoll der „weiße Buschdoktor“ genannt, im Alter von 87 Jahren im Kreis seiner Familie.
„Dr. Hans Schales widmete sein Leben der humanitären und medizinischen Arbeit und setzte sich unermüdlich für die Menschen ein, die seine Hilfe am dringendsten benötigten. Mit seinem Fachwissen, seiner Herzenswärme und seinem unerschütterlichen Einsatz trug er dazu bei, das Leben vieler Menschen nachhaltig zu verbessern“, würdigt Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer das Lebenswerk des Arztes. Mit ihm verliere nicht nur das Saarland, sondern auch eine große Gemeinschaft über Kontinente hinweg einen wertvollen, warmherzigen und visionären Menschen.



