Alois Ohsiek verstorben – Ein Leben im Dienst der Gemeinschaft
Die Stadt St. Ingbert nimmt Abschied von Alois Ohsiek, der am 21. September 2024 im Alter von 85 Jahren verstorben ist. Er stellte sein Leben über Jahrzehnte hinweg in den Dienst seiner Heimat, der Natur und des Gemeinwohls. Seit 1974 war Alois Ohsiek kommunalpolitisch tätig und prägte durch sein unermüdliches Engagement die Entwicklung seines Heimatortes Oberwürzbach.
Seine politische Laufbahn begann im Mai 1974 im Ortsrat Oberwürzbach, gefolgt von fast vier Jahrzehnten als Mitglied des Stadtrates der Mittelstadt St. Ingbert. Bis zu seinem Abschied aus dem Stadtrat im Jahr 2014 vertrat er dort besonders die Interessen seines Heimatortes. Über fünf Legislaturperioden hinweg war er als Sprecher der CDU-Fraktion im Umweltausschuss ein gewichtiger Fürsprecher für die Belange der Umwelt. Besonders im Bewerbungs- und Anerkennungsprozess des UNESCO-Biosphärenreservats Bliesgau spielte er eine herausragende Rolle. Sein Herz schlug für den Schutz der Natur, und bis zuletzt engagierte er sich als zertifizierter Natur- und Landschaftsführer für die Biosphärenregion Bliesgau. Für die Biosphären-VHS St. Ingbert hat er unzählige Höfetouren sowie heimatgeschichtliche Führungen in Oberwürzbach mit seinem großen Wissen begleitet.
Auch als stellvertretender Ortsvorsteher von Oberwürzbach, eine Rolle, die er von 1989 bis 1999 innehatte und ab 2014 erneut ausübte, setzte sich Alois Ohsiek stets für die Belange der Bürgerinnen und Bürger seines Heimatortes ein. Er gehörte dem Kreistag des Saarpfalz-Kreises an und engagierte sich in zahlreichen weiteren Gremien, darunter der vhs-Beirat und der Aufsichtsrat der städtischen Beschäftigungsgesellschaft GBQ.
Seit seinem Eintritt in die CDU im Jahr 1968 war Alois Ohsiek eine treibende Kraft innerhalb der Partei. Als langjähriger Vorsitzender des Ortsverbandes Oberwürzbach und Mitglied des Stadtverbandes St. Ingbert formte er die politische Landschaft nachhaltig. Auch nach seinem Abschied aus der aktiven Kommunalpolitik blieb er der CDU stets verbunden und engagierte sich auf überörtlicher Ebene.
Neben seiner politischen Arbeit war die Verbundenheit zur Heimat und der Natur eine tragende Säule seines Lebens. Dies spiegelte sich insbesondere in seinem Engagement im Heimatverein Oberwürzbach wider, den er im Jahr 2000 mitgründete. Mit großer Leidenschaft widmete er sich der Aufarbeitung und Dokumentation der Geschichte seines Heimatortes, allen voran der Einrichtung des Heimatmuseums im Jahr 2005. Seine Projekte, wie die Sicherung und Dokumentation historischer Grenzsteine oder die Organisation von Themenwanderungen, zeugten von seinem unermüdlichen Einsatz für die Bewahrung des kulturellen Erbes von Oberwürzbach.
„Der unermüdliche Einsatz von Alois Ohsiek für die Gemeinschaft, sein Engagement für unser St. Ingbert sowie für die Natur und den Sport hinterlassen tiefe Spuren. Wir nehmen Abschied von einem Mann, dessen Wirken weit über sein Leben hinaus anhalten wird“, würdigte Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer den Verstorbenen.
„Alois Ohsiek hat sich mit großer Motivation und Engagement verantwortungsvoll für die Belange seines Heimatortes eingesetzt. Die Geschichte von Oberwürzbach aufzuarbeiten und für nachfolgende Generationen zu bewahren, war ihm ein Herzensanliegen“, so die Oberwürzbacher Ortsvorsteherin Dunja Sauer.
Auch im sportlichen Bereich war Alois Ohsiek ein Vorbild für viele. Als Mitglied des Turnvereins Oberwürzbach und passionierter Marathonläufer, der sogar am New York-Marathon teilnahm, zeigte er bis ins hohe Alter Ausdauer und Begeisterung. Besonders stolz war er darauf, Generationen von Kindern und Jugendlichen im Sport zu fördern – sei es als Lehrer oder im Verein.
Patrick Schmitt, CDU-Fraktionsvorsitzender im Ortsrat Oberwürzbach, äußert sich ebenfalls betroffen: „Für Oberwürzbach hat sich Alois Ohsiek als Kommunalpolitiker in sehr hohem Maße eingesetzt und verdient gemacht. Als langjähriger 1. Vorsitzender der CDU Oberwürzbach und später auch als aktives Vorstandsmitglied war er stets herausragend engagiert. Er war stets zur Stelle, um anzupacken und zu helfen.“
Für all seine Verdienste wurde Alois Ohsiek 2018 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
Foto: Carsten Simon