Prof. Hempelmann

10 Jahre jung: Der MINT-Campus Alte Schmelz e. V.

Foto: Maria Müller-Lang

Vor zehn Jahren entstand auf der Alten Schmelz ein Ort des Wissens, des Austauschs und der Innovation. Von Anfang an war es das Ziel des Vereins, Kinder und Jugendliche für die MINT-Fächer zu begeistern, sie zu fördern und ihnen wichtige Kompetenzen zu vermitteln, die ihnen im späteren Berufsleben zugutekommen. MINT ist die Abkürzung für die Fachbereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Bildung in den MINT-Bereichen ist heute wichtiger denn je, denn sie ist das Fundament unserer modernen Gesellschaft und der Motor für Innovation, Fortschritt und Wohlstand. Der MINT-Campus Alte Schmelz leistet hier einen unschätzbaren Beitrag, indem er jungen Menschen frühzeitig die Möglichkeit bietet, ihre Talente zu entdecken, zu entwickeln und ihre Interessen zu vertiefen.

An der offiziellen Feierstunde anlässlich des 10-jährigen Vereinsjubiläums nahm Bürgermeisterin Nadine Backes in Vertretung von Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer teil. In ihrem Grußwort betonte sie die wichtige Bedeutung der Forschungseinrichtung: “ Der MINT-Campus Alte Schmelz zeigt eindrucksvoll, wie Bildung für nachhaltige Entwicklung gelingen kann. Hier werden nicht nur Talente gefördert und berufliche Perspektiven geschaffen, sondern auch Klimabewusstsein und Verantwortungsgefühl für die Zukunft geschärft. Die Jugendlichen lernen, dass die Wissenschaft nicht nur aus Formeln und Theorien besteht, sondern eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung einer nachhaltigen und gerechten Gesellschaft spielt. Sie unterstützen durch Ihre Arbeit den Übergang vom Wissen zum nachhaltigen Handeln und befähigen junge Menschen, eigenverantwortlich und umweltbewusst zu handeln.“

Einen besseren Ort für den MINT-Campus als die Alte Schmelz, im Jahre 1733 gegründet als Eisenwerk, könnte es wohl nicht geben. Das unter Denkmalschutz stehende Ensemble der Industriekultur ist einzigartig im südwestdeutschen Raum. Im Saarland einzigartig sind auch die komplett ausgestatteten Chemie- und Biologie-Labore des Schülerforschungs- und Technikzentrums, die Schulen kostenlos nutzen können. Jährlich besuchen mehr als 4.000 Jugendliche den MINT-Campus in St. Ingbert – eine Zahl, die sich sehen lassen kann und auf die man sehr stolz ist. „Schülerinnen und Schüler können in unseren Laboren experimentieren und werden herangeführt an nachhaltige und innovative Entwicklungen in Forschung und Technik. Hier werden Talente entdeckt und durch eine perfekte wissenschaftliche Betreuung gefördert“, erklärt Prof. Dr. Dr. Rolf Hempelmann die Philosophie, die hinter dem Projekt steckt. Als Mann der ersten Stunde leitet er mit Herzblut und Leidenschaft das Schülerforschungs- und Technikzentrum. Und als erster Vorsitzender des Vereinsvorstands MINT-Campus Alte Schmelz e. V. ist sein Name untrennbar mit der Forschungseinrichtung verbunden.

Aber es gibt auch eine andere Seite der Medaille, denn so ein Gebäude und auch die Arbeit des Vereins wollen finanziert und zukunftssicher aufgestellt sein. „Es gibt zwar schon einige feste Kooperationspartner, aber die reichen bei weitem nicht aus“, weiß MINT-Koordinator Norbert Litschko, der sich schmunzelnd als „Außenminister“ bezeichnet und unter anderem für die Sponsorensuche zuständig ist. Es gibt keine institutionelle Förderung, alle Zuschüsse müssen beantragt werden. Mitgliedsbeiträge, Drittmittel, private Spenden sowie Sponsorengelder bilden zwar einen gewissen Grundstock, decken aber dennoch nicht alle anfallenden Kosten. Neben den Personalkosten drücken besonders die Unterhaltungskosten in Höhe von rd. 30.000 Euro pro Jahr für das neu renovierte SFTZ-Gebäude auf den Geldbeutel. Umso mehr ist der Verein dankbar dafür, dass die Stadt keine Miete verlangt.

Fast jeden Tag sind die Labore belegt von Schulklassen aus dem ganzen Saarland. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche spielerisch und kreativ für die MINT-Berufe zu begeistern. Mit ihren weißen Kitteln und mit den großen Schutzbrillen sehen die Kids schon fast wie kleine Professoren aus. Eifrig füllen sie die kleinen Reagenzgläser, mischen verschiedene Substanzen und beobachten aufmerksam Farbveränderungen oder andere chemische Reaktionen. Und wenn sie dann noch am Ende des Morgens ihren bestandenen „Laborführerschein“ in den Händen halten, sieht man nur glückliche Gesichter.

Zum MINT-Campus Alte Schmelz gehören das Wissenschaftsforum, das Schülerforschungs- und Technikzentrum sowie die offene Jugendwerkstatt.

Weitere interessante Infos über den MINT-Campus unter www.mintcampus.de

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