Literaturfestival erLESEN im Restaurant Jérôme

v.l.n.r.: Marcus Linsenmeier und Karin Leiner von der Buchhandlung Friedrich sowie die Bestsellerautorin Marie Lacrosse (Foto: Sonja Colling-Bost).

Es muss nicht immer die klassische Lesung in einer traditionellen Buchhandlung sein. Literatur und Kulinarik passen auch gut zusammen. So luden Marcus Linsenmeier und sein Team von der Buchhandlung Friedrich im Rahmen des saarländischen Literaturfestivals erLESEN in das Restaurant Jérôme ein, um ihre Gäste in Kooperation mit dem St. Ingberter Literaturforum zu einer poetischen Zeitreise in das lebensfrohe Paris der Belle Epoque einzuladen. Die Bestsellerautorin Marie Lacrosse war von der Nahe angereist, um im Saarland ihren demnächst bei Goldmann erscheinenden historischen Roman “Montmartre – Licht und Schatten” im Rahmen einer Vorpremierenlesung vorzustellen.

Die aus dem Hunsrück stammende Autorin wuchs in der Domstadt Trier auf, schloss ihr Psychologiestudium mit Promotion ab und betätigte sich über dreißig Jahre als selbstständige psychologische Unternehmensberaterin. Sie verfasste seit 2008 historische Romane unter ihrem Klarnamen Marita Spang und veröffentlichte psychologische Spannungsromane als Tessa Duncan bei dtv. Der große Durchbruch erfolgte im Sommer 2018, als die im Elsass spielende “Weingut-Saga” bei Goldmann erschien und sie unter dem Pseudonym Marie Lacrosse zur Bestsellerautorin aufstieg. Mit “Kaffeehaus” und “KaDeWe” startete sie, seit 2020 als freischaffende Autorin tätig, weitere sehr erfolgreiche Projekte.

Seit 2023 veröffentlicht sie psychologische Spannungsromane bei dtv. Insgesamt sind ihre Werke in einer Auflage von einer halben Million Exemplaren erschienen.

ILF-Sprecher Jürgen Bost führte in den literarischen Kosmos ihres demnächst erscheinenden sechszehnten Romans “Montmartre – Licht und Schatten” ein. Das Eintauchen in die historische Lebenswelt dieses Pariser Quartiers während der Stadtumgestaltung durch Baron Haussmann erinnere ihn an eine soziologische Versuchsanordnung wie im Schaffen Emile Zolas: Zwei am selben Tag im Juni 1866 geborene Mädchen, die arme Tochter einer Wäscherin, die gerne als Künstlerin im Varieté berühmt werden möchte, die begabte Tochter eines reichen Kunsthändlers, die nach einer Anerkennung als Malerin strebt. Beide kämpfen angesichts ungeahnter Herausforderungen um ihr Glück. Er hob die Präzision des Stils und die spürbar hohe Empathie für die liebevoll gezeichneten Figuren hervor. Die Autorin erläuterte in einer Präsentation ihre Recherchetechnik, las zentrale Passagen aus ihrem Roman und führte in die faszinierende Künstlerszene ebenso ein wie in die schillernde Welt der Unterhaltungsindustrie. Für November ist das Erscheinen des Folgebands unter dem Titel “Montmartre – Traum und Schicksal” geplant.

Zum Abschluss der Veranstaltung dankte Jürgen Bost dem Auditorium und allen, die diese im doppelten Sinne kulinarische Veranstaltung ermöglicht haben. Für Mittwoch, 7. Mai 2025, kündigte er eine weitere Autorenbegegnung an, diesmal am gewohnten Ort in der Stadtbücherei: Birgit Nolte-Schuster wird ihren Titel “Dieser Luxus lockte Schmuggler und weitere Ereignisse in preußischer Zeit zwischen Saar und Mosel” vorstellen.

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