OB-Wasser-Sommertour startete im Abwasser-Pumpwerk Rohrbach
Mitte August startete Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer seine Sommertour. Sie steht in diesem Jahr unter dem Thema „Wasser“
„Wasser bestimmt unser Leben und wir sind abhängig von dieser Ressource. Wasser ist aber nicht nur Lebenselixier, sondern kann bei Starkregen schwere Schäden verursachen und muss in der Stadt durch verrohrte Bäche abgeleitet werden“, so Dr. Ulli Meyer zum Start seiner Sommertour 2020. Auftakt der ersten von vier Touren war das Pumpwerk des Entsorgungsverbandes Saar (EVS) in St. Ingbert-Rohrbach in der Mühlstraße. Hier geht es um Abwasser. Ein wichtiges Thema, das der Bevölkerung erst dann bewusstwerde, wenn es nicht funktioniere, so der Oberbürgermeister. Mitarbeiter des Entsorgungsverbandes Saar sowie die Verantwortlichen bei der Stadt Gerd Lang und Christian Fettig erklärten der kleinen Delegation, wie komplex und hochkompliziert so ein Abwassersystem ist und wie wichtig es sei, dass es funktioniere: „St. Ingbert gehört zu den sehr relevanten Trinkwassergewinnungsgebieten des Saarlandes. Wir haben hier Verantwortung bezüglich des Trinkwasserschutzes für das gesamte Bundesland“, erzählt der EVS-Bereichsleiter Jörg Altmeyer. Wasser, das in solchen Abwassersystemen gereinigt werde, müsse laut EU-Verordnung nach der Säuberung zur Wiederverwendung geeignet sein. Eine große Aufgabe also, deren Funktionieren auch zu den höchsten kommunalen Kosten führt. Kein Wunder, dass der EVS und die Stadt St. Ingbert dafür schon vor vielen Jahren eine Partnerschaft eingegangen sind, um koordiniert zu planen, zu bauen und zu warten.
St. Ingberter Abwasser wird in Brebach und Bliesdahlheim geklärt
Was passiert nun im Rohrbacher Pumpwerk? Abwasser aus einem Teil St. Ingberts und Spiesen-Elversberg gelangt ins Mühltal in einen Sammelbehälter, wird dort aus den niederen Tälern hochgepumpt und über Rentrisch weiter in die Kläranlage Brebach weitergeleitet. Dort wird das Wasser aufwendig gereinigt. Der andere Teil aus St. Ingbert werde nach Bliesdahlheim geleitet und dort geklärt. Trocken- und Regenwasserpumpen arbeiten dabei „Hand in Hand“. Interessant zum Beispiel die Zahl, dass in einer Sekunde 55 Liter Abwasser durch die Pumpe rauscht. Insgesamt werden bei Regenwetter sogar 760 l/s gepumpt (80 Putzeimer/Sekunde). In ca. acht Meter Tiefe stehen die Pumpen und sind ununterbrochen einsatzbereit.
Der EVS investierte zusammen mit der Stadt St. Ingbert, der energis Netzgesellschaft mbH sowie dem Landesbetrieb für Straßenbau rund 8 Mio. Euro in das Gesamtprojekt. Das Geld floss fast vollständig in die saarländische Bauwirtschaft.
Klimawandel: St. Ingberter Wasser in den Gärten und Grundstücken halten
Mit dabei war auch der Nachhaltigkeitsbeauftragte der Stadt, Adam Schmidt. Er sieht wie die anderen auch St. Ingbert gut aufgestellt, verweist aber auch auf einige Verbesserungsmöglichkeiten: „Durch den Klimawandel wird es zunehmend wichtig, das Wasser in den Gärten und Grundstücken zu halten“. Förderprogramme sollten zusammengeführt und Bebauungspläne entsprechend angepasst werden.