Koreanischer Generalkonsul schaut Kindern beim Forschen zu
„Wir machen Parfum – das ist gefährlich“ – Bryan und Rachel stehen gemeinsam mit etwa 15 weiteren koreanischen Kindern und Jugendlichen im Chemielabor des Schülerforschungs- und technikzentrum (SFTZ) in St. Ingbert. Ihre Aufgabe besteht darin, einen Duft zu erzeugen und dafür kommt auch der Bunsenbrenner zum Einsatz. Die Kinder sind nicht nur beeindruckt von der Stichflamme, sondern lernen hier auch die praktische Chemie kennen. „Chemie ist mein Lieblingsfach, aber Physik mag ich auch“, so die Aussage fast aller Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Eine Leidenschaft, die die Mitarbeiter des SFTZ mit Herzblut beflügeln und fördern.
Alle diese koreanischen Kinder besuchen entweder eine internationale Schule oder reguläre Schulen in Saarbrücken und Umgebung oder der angrenzenden Pfalz. Die meisten von ihnen sprechen Deutsch. In der Regel unterhalten sie sich zu Hause mit den Eltern in ihrer Muttersprache. Die koreanische Schriftsprache lernen sie beim regelmäßigen samstäglichen Besuch einer koreanischen Schule.
Anfang November forschen die Kinder im SFTZ. Außerdem hat sich hoher Besuch angekündigt: Der neue koreanische Generalkonsul Seung Jae Huh kommt zum Antrittsbesuch nach Saarbrücken. Außerdem besucht er die an der Uni ansässige koreanische KIST Europe Forschungsgesellschaft mbH und zeigt zudem großes Interesse an der Vermittlung von Wissenschaft an Kinder, wie sie im SFTZ gelebt wird. „Die Kinder lernen hier, wie Dinge des Alltags, wie zum Beispiel Parfüm, eine Ampel oder der Farbwechsel in einer Lampe, hergestellt werden und funktionieren. Von diesem Wissen profitieren sie ein Leben lang“, bestätigt der Generalkonsul. Auch der Direktor des KIST Dr. Soo Hyun Kim hat sich nicht nehmen lassen, das SFTZ persönlich kennenzulernen. Er ist begeistert: „Hier werden die Grundlagen für die Wissenschaft der Zukunft gelegt.“
Prof. Dr. Rolf Hempelmann, einer der Initiatoren und Leiter des SFTZ, ist zu Recht stolz auf das Interesse der Politiker und Wissenschaftler aus Korea: „Eine Schülerlaborszene wie in Deutschland gibt es in Korea nicht. Daher habe ich den Generalkonsul nach St. Ingbert eingeladen und er hat die Einladung gerne angenommen. Sein großes Interesse zeigt, dass wir mit den Schülerforschungslaboren in Deutschland und insbesondere mit dem SFTZ in St. Ingbert auch international eine Vorreiterrolle spielen.“
Auch Bürgermeisterin Nadine Backes freut sich über dieses großartige Angebot für Kinder und Jugendliche: „Das ist wie im Chemielabor früher in der Schule. Die Kinder lernen durch eigenständiges Experimentieren. Das macht so viel mehr Freude. Und wer Freude am Lernen hat, merkt sich auch viel mehr.“