Die Stadtverwaltung informiert: Wie verhalte ich mich bei einer Krise oder Katastrophe?
Wie verhalte ich mich bei einer Krise oder Katastrophe?
Vor kurzem sind in mehreren Bundesländern für einige Stunden die Notrufleitungen ausgefallen – auch im Saarland. Grund dafür war ein technischer Defekt, der schnell behoben wurde. In diesem Zusammenhang stellt sich erneut die Frage, die jeder gern verdrängt: Was tun im Krisen- und Katastrophenfall?
Unter einer Krise oder Katastrophe ist ein Unglück oder ein Naturereignis mit verheerenden Folgen zu verstehen. Die Liste solcher Unglücke ist lang, doch zu den wichtigsten gehören Feuer, die Entwicklung gefährlicher Dämpfe, Extremwetterereignisse, wie Starkregen und Sturm. Im Kriegsfall, viele können sich daran noch erinnern, kommen feindliche Angriffe dazu. Wie wird der Bürger bei solchen Ereignissen gewarnt, wie sollte er sich verhalten und was kann er tun, um sich zu schützen?
Brand- und Katastrophenalarm
Damit die Bevölkerung im Katastrophenfall umfassend gewarnt wird, hat St. Ingbert in den 90er Jahren, als die Sirenen in vielen Kommunen abgebaut wurden, weiter auf ein hörbares Warnsystem gesetzt. Es gibt im Stadtgebiet 15 Sirenen, darunter bereits 2 Hochleistungssirenen. Diese funktionieren auch ohne Strom, z. B. im Fall eines gebietsweiten Stromausfalls. Die Modernisierung der übrigen Anlagen ist für die nächsten 5 Jahre geplant.
Darüber hinaus hat die Stadt ein Informationsblatt für Sirenenalarme ausgearbeitet, auf dem die unterschiedlichen Signale übersichtlich dargestellt sind. Es wird empfohlen, dass alle Bürgerinnen und Bürger dieses Informationsblatt sichtbar im Haushalt aufbewahren. Das Warnblatt wird demnächst an alle Haushalte verteilt.
Doch auch im Haus selbst kann man einiges tun, um sich vor einem Brand zu schützen oder im Fall eines Feuers schnell zu reagieren. Aus baulicher Sicht kann sollte man vor allem dafür sorgen, dass die Feuerwehr im Notfall Zugang zum Gebäude sowie zum Löschwasser hat und Flucht- und Rettungswege für Mensch und Tier planen. Mithilfe von Rauchmeldern werden Brände schnell erkannt und können möglicherweise bereits frühzeitig selbst gelöscht werden.
Flutkatastrophen
Wasser ist lebensnotwendig, aber wie verheerend es sein kann, haben wir nicht zuletzt durch die Flutkatastrophe im Sommer 2021 an der Ahr gesehen. Auch bei Unglücken durch Überflutung bzw. Starkregen können die Bürger in St. Ingbert über das Sirenensystem gewarnt (z. B. durch das Signal „Warnung der Bevölkerung“). Zudem wird Bürgern, die ein Mobilgerät verwenden, dringend empfohlen, eine Warn-App wie KatWarn, NINA oder die Unwetter-App des Deutschen Wetterdienstes zu verwenden.
Nicht erst seit den jüngsten Unglücken sorgt die Stadt für einen guten Schutz gegen Starkregen und Hochwasser. So wurde unter anderem das Mönchsbauwerk am Kleberweiher saniert, sodass dieses für die Innenstadt wichtige Regen-Rückhaltebecken nun ein deutlich größeres Fassungsvermögen hat. Weitere kleinere Rückhaltebecken wurden in den Wäldern geschaffen. Und am Rohrbach ist ein stromfreies Warnsystem geplant, das messen soll, wie schnell sich der Wasserpegel verändert. Da Extremwetterereignisse punktuell schwer vorhersehbar sind, lässt sich mit solchen Anlagen besser ermitteln, wie dringlich eine Warnmeldung ist.
Zum eigenen Schutz sollte das Privathaus, sofern es eine Gefährdung durch Hochwasser besteht, baulich nachgerüstet werden. Dazu gehören z. B. die Abdichtung von Kellern, Schutzelemente für Fenster sowie mögliche Hochwasserschutzwände aus Edelstahl. Auf so genannten Hochwasser- und Starkregengefährdungskarten kann man erkennen, ob wie stark das eigene Haus gefährdet ist.
Wie verhalte ich mich im Krisen- und Katastrophenfall?
Bei allen Schutz- und Warnmaßnahmen ist es wichtig, ruhig zu bleiben. Das Informationsblatt zu den Sirenensignalen beschreibt vier wichtige Verhaltensregeln:
- In geschlossene Räume begeben! Menschen, die nicht zu Hause sind (z. B. Kinder in Schule, Kindergarten) sind dort sicher aufgehoben und dürfen nicht abgeholt werden. Zudem sollte man schutzlose Passanten aufnehmen.
- Radio und Fernseher einschalten! Die installierte Warn-App und natürlich auch die sozialen Medien geben wichtige und schnelle Hinweise zur Art der Krise oder Katastrophe und dem erforderlichen Verhalten. Doch nicht alle Menschen haben Zugang zum Internet. Die erste und wichtigste Informationsquelle ist daher für alle Menschen im Saarland der Saarländische Rundfunk sowie die Nachtprogramme der ARD.
Auch wenn die Notrufleitungen, wie kürzlich passiert, ausfallen, ist das Radio die erste und wichtigste Informationsquelle. Hier werden in diesem Fall auch Ersatznummern durchgegeben.
- Fenster und Türen schließen! Klimaanlagen und Belüftungen ausschalten und nicht rauchen, um Funkenflug zu vermeiden.
- Nicht telefonieren! Man sollte nur im Notfall zum Telefon greifen, z. B. um die Notrufnummern 110 und 112 anzurufen.
Bei längeren Stromausfällen oder Ausfällen im Telefonsystem werden die Feuerwehrgerätehäuser besetzt.