Besuch des jüdischen Friedhofes in St. Ingbert – Landtagspräsident Stephan Toscani auf den Spuren jüdischen Lebens im Saarpfalz-Kreis

Im Jahre 2021 leben nachweislich seit 1700 Jahren Jüdinnen und Juden auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik; die Kölner jüdische Gemeinde wurde in einem Edikt des römischen Kaisers Konstantin im Jahre 321 zum ersten Mal erwähnt. Seitdem ist jüdisches Leben ein fester Bestandteil unserer Kultur. Dies bildet den Anlass für das bundesweite Festjahr "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland". Auch wenn die Spuren jüdischen Lebens im Saarland etwa 1000 Jahre jünger sind als an anderen Stellen Deutschlands, sind sie an vielen Orten noch zuerkennen.
Anlässlich des Jubiläumsjahres "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" besuchte Landtagspräsident Stephan Toscani zusammen mit dem Oberbürgermeister Prof. Ulli Meyer und der Vorsitzenden der Synagogengemeinden Saar Ricarda Kunger den jüdischen Friedhof in St. Ingbert.
„Mit meinem Besuch möchte ich an das jüdische Leben in St. Ingbert erinnern, das in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann. Das jüdische Leben in St. Ingbert war reich und vielfältig. Es gab eine Synagoge und zeitweise sogar eine eigenständige Schule. Die Jüdinnen und Juden in St. Ingbert waren kulturell und politisch für St. Ingbert engagiert. Sie waren Vereinskameraden, Freunde, Kollegen, Nachbarn und Arbeitgeber. Wie reich das jüdische Leben hier einmal war, lässt uns heute leider nur noch der Friedhof erahnen“, berichtet Landtagspräsident Stephan Toscani über seine Eindrücke von der Führung.
Auch der Oberbürgermeister der Stadt St. Ingbert Dr. Meyer äußerte sich bei seiner Ansprache sichtlich gerührt: „Die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger gehörten und gehören zu unserem St. Ingbert. Stolpersteine in St. Ingbert erinnern uns heute noch an das jüdische Leben in der Stadt. Für die kommenden Generationen ist die Geschichte der Verfolgung im dritten Reich eine Mahnung.“
Im Gedenken an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus legten Landtagspräsident Toscani, die Vorsitzende der Synagogengemeinde Saar Ricarda Kunger und Oberbürgermeister Meyer einen Kranz nieder. Nachdem Landtagspräsident Toscani bereits den jüdischen Friedhof in Blieskastel besucht hatte, hat er als nächstes den Besuch des jüdischen Friedhofes in Homburg geplant.
„Ich freue mich, dass das Erinnerungsjahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland daran erinnert, welchen wichtigen Beitrag Jüdinnen und Juden zur gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung Deutschlands geleistet haben. Und ich hoffe, dass es viele Menschen dazu anregt, sich mit dem heutigen jüdischen Leben in Deutschland zu beschäftigen. Ich jedenfalls bin sehr dankbar, dass es dieses jüdische Leben bei uns im Saarland und in Deutschland wieder gibt“, erklärt Landtagspräsident Toscani abschließend.

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