St. Ingberterin Ilse Hasse feierte ihren 102. Geburtstag
v.l.n.r.: Ulrike Mauß, Saarpfalz-Kreis, Ortsvorsteherin Irene Kaiser, Andrea Uth, Koordinatorin für soziale Betreuung, Pflegedienstleiter Marcel Hornberg und Anna Fortya, Einrichtungsleiterin, gratulierten der Jubilarin Ilse Hasse ganz herzlich. (Foto: Martina Panzer)
Mit strahlenden Augen und in einer bunten Bluse begrüßte Ilse Hasse ihre Gäste zu ihrem 102. Geburtstag im Fidelishaus. „Ich bin so fröhlich“, antwortete sie auf den Hinweis, sie sehe hübsch und fröhlich aus. „Jeden Tag!“, fügte sie hinzu. Das ist ihr Lebensmotto. Am 21. März 1923 in der Nähe von Hamburg geboren waren später Berlin, Wiesbaden, wiederum Hamburg, Mexiko, St. Ingbert-Reichenbrunn und nun das Fidelis-Seniorenheim ihr Zuhause.
Ilse Hasse hält sich fit: „Spazieren gehe ich jeden Tag, im Moment nur im Haus, weil es mir zu kalt ist.“ Aber ihr großes Hobby und Lebensbegleiter sei das Schreiben, damit halte sie sich „über Wasser“, wie sie sagte. Vor einigen Jahren veröffentlichte sie ihre Erinnerungen an ihre Zeit in Mexiko, wo sie ihren Mann heiratete, die Kinder bekam und lange Jahre an der Universität arbeitete. „Jetzt mag ich nichts mehr veröffentlichen, aber ich schreibe alles auf, was mir durch den Kopf geht.“ Allein das tägliche Schreiben ist eine große Aufgabe, aber lange nicht die einzige, der sich die die 102-Jährige widmet. Zeitung lesen? „Ach, die Welt steht Kopf, das will ich gar nicht alles sehen. Ich lese gerade ein Buch über das Gehirn“, erklärte sie mit größter Selbstverständlichkeit.
Ilse Hasses künstlerisches Geschick zeigt sich nicht nur im Schreiben, sondern auch in der Malerei. Im Flur im Fidelishaus und in ihrem Zimmer hängen zahlreiche ihrer Werke – alle so farbenfroh und lebensfroh wie sie selbst. „Zum Malen habe ich irgendwie nicht mehr genug Platz und es geht, wie alles, nicht mehr so schnell und einfach wie ich möchte“, erzählte sie. „Aber in den Bildern krabbele ich mich an meinen Erinnerungen hoch.“
„Ich erfreue mich an jedem Tag“
„Sie sehen aus wie eh und je“, bewunderte Ortsvorsteherin Irene Kaiser die rüstige Dame. Sie und Ulrike Mauß vom Saarpfalz-Kreis überbrachten die Glückwünsche von Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer, Landrat Theophil Gallo und Ministerpräsidentin Anke Rehlinger. Ilse Hasse hörte jedem Wort genau zu und hatte zu jedem Absatz einen schelmischen Kommentar. „Ab 100 Jahren wird man misstrauisch, ob das Alter auch stimmt“, lachte sie. Schreiben, lesen, spazieren und Bilder anschauen – Ilse Hasses Tag ist gut gefüllt: „Und ich erfreue mich an jedem einzelnen Tag.“