100 Jahre Wunfke

Gotthard Wundke wird 100 Jahre

100 Jahre Wunfke

Foto: Ulrike Mauß vom Saarpfalz-Kreis (li.) und Ortsvorsteherin Irene Kaiser gratulierten dem Jubilar ganz herzlich (Rita Schmitt, Ehrenamtskoordinatorin)

„Eine gute Schulbildung ist wichtig, damit öffnen sich alle Türen“, so eine der Lebensweisheiten von Gotthard Wundke aus St. Ingbert, der Mitte Dezember seinen 100. Geburtstag feierte. Ungebremst lebensfroh wirkt der Hochbetagte in seinen vier Wänden im Seniorenheim St. Barbara. Bis vor einem Jahr versorgte sich Gotthard Wundke im betreuten Wohnen noch selbst. Nach einem Sturz mit glimpflichem Ausgang zog er gern ins Seniorenheim.

„Ich bin dankbar, dass ich alle Entscheidungen selbst treffe und auch meine Wohnung noch eigenständig verkaufen konnte“, so sein Fazit. Hier im Seniorenheim lacht er viel, scherzt und unterhält sich gern mit dem Personal und ist offenbar bereit, immer das Positive zu sehen. Tatsächlich ist Gotthard Wundke in seinem hohen Alter noch erstaunlich strukturiert und scharfsinnig. Darauf ist er auch stolz: „Ich verfolge alle politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in der Zeitung und gehe, wenn es nicht gerade in Strömen regnet, in die Stadt.“ Aber nicht nur die Zeitung, sondern auch Werke von Hermann Hesse und anderen Schriftstellern liegen auf dem Tisch.

Krieg, Aufstieg und erfülltes Leben

Gotthard Wundke wuchs auf einem Bauernhof in der Mark Brandenburg auf, wo er die weiterführende Schule besuchte. Noch vor dem Schulabschluss wurde er 1942 eingezogen. „Die Ausbildung zum ‚Nebelwerfer‘, also im Umgang mit chemischen Waffen, war hochinteressant. Gott sei Dank kamen sie nie zum Einsatz“, so sein Rückblick. Den Fronteinsatz in Italien bewertet er als „nicht so schlimm wie in Russland“, die tolle Kameradschaft stand für ihn im Vordergrund. Als Offizier wurde er Zeuge der Bastogne-Offensive 1944 und kam 1945 als Kriegsgefangener ins Sauerland, wo er sich immer wieder für Jobs bei den Amerikanern meldete. „Bettelarm war ich, als ich aus der Gefangenschaft entlassen wurde“, kommentiert er den Neustart nach dem Krieg. Über diverse Jobs und den Abschluss der Mittleren Reife an der Abendschule wurde er Betriebstechniker in einer Baggerfirma. „Ab dann ging es bergauf“, lächelt er. Sein Berufsleben setzte er dann bei der Firma Heckel fort, wo er als Leiter der Arbeitsvorbereitung begann und 1988 als Prokurist und Mitglied der Geschäftsführung ausschied. Reisen zu Filialen in Südamerika, Spanien und Frankreich rundeten sein spannendes Berufsleben ab.

Dankbarkeit und Genuss mit Maß und Ziel

Auch mit seiner Frau habe er wunderbare Reisen geplant und gemacht, darunter Leningrad, Capri und Santiago de Compostella. „Wir haben unser langes gemeinsames Leben sehr genossen und ausgenutzt“, sinniert Gotthard Wundke. „Dafür bin ich unglaublich dankbar!“

Über den Besuch der Ortsvorsteherin Irene Kaiser und Ulrike Mauß vom Saarpfalz-Kreis freut sich Gotthard Wundke sehr. „Herr Wundke, Ihre Lebensfreude überträgt sich auf alle Menschen in Ihrer Umgebung!“, so das Lob und die Gratulation von Irene Kaiser. Sein Tipp für ein gutes Leben: „Besuche eine gute Schule und esse nicht zu viel. Aber zu jedem guten Essen gehört ein gutes Glas Rotwein – oder auch zwei!“

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