„Man macht halt so weiter, erst kommt die 1, dann die 2 und dann vielleicht auch noch die 3“, schmunzelte Albert Winkler. Mit 80 habe er sich einer Herz-OP unterziehen müssen. „Da dachte ich: Jetzt ist Schluss“, fuhr er fort. Doch fortan lebte er bis zu seinem 98. Lebensjahr in seinem eigenen Haus. 72 Jahre war er mit seiner Frau verheiratet, als sie verstarb, wollte er jedoch nicht mehr so allein sein. „Es ist Zeit für mich, ins Heim zu gehen“, sagte er seiner Tochter und zog in Fidelis-Haus um. Hier lebt er nun sehr zufrieden und schaut optimistisch auf die nächsten Jahre. Die Wege zu Fuß werden beschwerlicher, dennoch bewegt sich Albert Winkler regelmäßig und liest täglich die Zeitung. „Natürlich“, lachte er, „das muss sein!“
"Ich gratuliere Ihnen ganz herzlich zu diesem besonderen Ehrentag", so die Glückwünsche von Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer. "Es freut mich, dass Sie in diesem gesegneten Alter bei so guter Gesundheit sind und Ihre bayerische Fröhlichkeit bewahrt haben." Er selbst kennt Albert Winkler schon viele Jahre und hat ihn zu früheren Geburtstagen auch schon in seinem Haus besucht.
Geboren ist Albert Winkler in Pfarrkirchen in der Nähe von Passau in Niederbayern. Das hört man immer noch an seinem Akzent. Hier lernte er seine Frau kennen, eine St. Ingberterin, die im Krieg in Niederbayern evakuiert war, aber an Heimweh litt. Ihr zuliebe zog er in den 50er-Jahren im Alter von 32 Jahren mit der Familie nach St. Ingbert. „Es war nicht so einfach für mich“, erinnerte sich Albert Winkler. „Ich habe eine Stelle bei der Post bekommen, für die ich aber Nachschulungen absolvieren musste. Außerdem war das Saarland damals eigenständig, ich zog also quasi in ein anderes Land um. Und die Sprache habe ich auch anfangs schwer verstanden.“ Dennoch fühlte sich Albert Winkler, von seinen Freunden „Der Batzi“ genannt, immer wohl in St. Ingbert.
101 Jahre – da hat ein Mensch sehr, sehr viel zu erzählen. Seinen Ehrentag genoss Albert Winkler bei Kaffee und Kuchen mit seiner Familie. Und da er ja davon ausgeht, auch den 102. und 103. Geburtstag zu feiern, verabschiedete sich Ortsvorsteherin Irene Kaiser als Gratulantin mit den Worten „Ich freue mich schon darauf, wenn ich im nächsten Jahr wiederkommen darf!“